FPÖ-Chef gibt nicht auf

Kickl kritisiert "beleidigten" Kanzler und umwirbt ÖVP

Einen Tag, nachdem er von Nehammer eine Abfuhr kassiert hatte, nannte Kickl den Kanzler einen "beleidigten Wahlverlierer", umwarb die ÖVP aber weiter.

Newsdesk Heute
Kickl kritisiert "beleidigten" Kanzler und umwirbt ÖVP
FPÖ-Chef Herbert Kickl will mit der ÖVP eine Regierung bilden – Kanzler Nehammer will aber nicht mit ihm.
Picturedesk; Helmut Graf; "Heute"-Collage

FPÖ-Chef Herbert Kickl lässt nicht locker: Er will mit der ÖVP eine Regierung bilden. Am Dienstag hatte ÖVP-Kanzler Karl Nehammer sein Nein zu einer Koalition mit der Kickl-FPÖ einzementiert, am Mittwoch legte der FPÖ-Chef seine Sicht dar.

60-Minuten-Gespräch Sein Gespräch mit Nehammer habe 60 Minuten gedauert. Seltsam sei, dass der Kanzler direkt nachher ein Pressestatement abgegeben habe. Er sei sicher, Nehammer habe das geschrieben, "bevor wir ein Wort gewechselt haben", so Kickl: "Hier will jemand den Sack schnell zumachen."

"Entkrampfung auf Beziehungsebene"

Beziehungsarbeit Er habe Nehammer als "beleidigten Wahlverlierer" wahrgenommen, dem es nur darum gehe, Kanzler zu bleiben. Es brauche eine "Entkrampfung auf Beziehungsebene", meint der FPÖ-Chef. Im Bergsport würden auch unterschiedlichste Persönlichkeiten Teams bilden, "daraus entstehen sogar Freundschaften".

Gemeinsamkeiten Kickl legte ein Papier mit Punkten vor, die für FPÖ und ÖVP akzeptabel seien. Er habe Nehammer gebeten, darüber nachzudenken.

Fahrplan Auch einen Terminplan für Sondierungsgespräche hat die FPÖ vorbereitet. Kickl sieht Nehammers Nein nur als "Zwischenstand", hofft auf "vernünftige Kräfte" in der ÖVP.

"Wehleidig" Die Reaktion folgte prompt: "Kickl versucht verzweifelt, Kanzler zu werden, agiert wehleidig und durchschaubar", so ÖVP-General Stocker.

Österreich wählt – alle Parteien, Kandidaten, der Wahltag

1/64
Gehe zur Galerie
    Herbert Kickl  - erster Auftritt nach dem Wahlsieg bei der Nationalratswahl.
    Herbert Kickl - erster Auftritt nach dem Wahlsieg bei der Nationalratswahl.
    Helmut Graf

    Neos-Chefin als 3. im Bund

    In den Gesprächsreigen der Parteichefs fädelt nun auch Neos-Frontfrau Beate Meinl-Reisinger ein. Sie hatte angekündigt, mit allen Parteien "Reformgespräche" führen zu wollen – für gemeinsame Vorhaben im Nationalrat. Jedenfalls trifft sich Meinl am Donnerstag mit SPÖ-Chef Babler.

    Mit ÖVP-Obmann Nehammer soll auch ein Gespräch fixiert sein. Sollten ÖVP und SPÖ zu einer Koalition zusammenfinden, würden sie für eine stabile Regierungsmehrheit einen dritten Partner brauchen, die Neos sind hier wahrscheinlichster Kandidat. Grünen-Chef Kogler hat dem Vernehmen nach Ende der Woche auch Gespräche mit Babler und Meinl.

    1/65
    Gehe zur Galerie
      <strong>22.12.2024: Einwegpfand kommt – das wird ab Jänner neu bei Spar</strong>. Um Verwirrung zu vermeiden, setzt Spar ab Jänner auf speziell ausgebildete Pfandberater. <a data-li-document-ref="120078758" href="https://www.heute.at/s/einwegpfand-kommt-das-wird-ab-jaenner-neu-bei-spar-120078758">170 Getränkeartikel mussten überarbeitet werden.</a>
      22.12.2024: Einwegpfand kommt – das wird ab Jänner neu bei Spar. Um Verwirrung zu vermeiden, setzt Spar ab Jänner auf speziell ausgebildete Pfandberater. 170 Getränkeartikel mussten überarbeitet werden.
      SPAR/ Peakmedia Dominik Zwerger

      Auf den Punkt gebracht

      • FPÖ-Chef Herbert Kickl strebt trotz einer klaren Absage von ÖVP-Kanzler Karl Nehammer weiterhin eine Koalition mit der ÖVP an und kritisiert Nehammer als "beleidigten Wahlverlierer"
      • Während Kickl auf eine "Entkrampfung auf Beziehungsebene" und gemeinsame Punkte setzt, reagiert die ÖVP ablehnend und bezeichnet Kickls Bemühungen als verzweifelt und durchschaubar; parallel dazu führt Neos-Chefin Beate Meinl-Reisinger Gespräche mit anderen Parteien für mögliche Reformvorhaben
      red
      Akt.
      An der Unterhaltung teilnehmen