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"Nazi-Taferl?" Darum darf dieses Kennzeichen sein

Die Codes 88 und HH gelten in Neonazi-Kreisen als Hitler-Huldigung. "Heute" erklärt, warum sie auf dieser Nummerntafel stehen.

Heute Redaktion
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Ein "Heute"-Leser fotografierte am Mittwoch dieses Autokennzeichen.
Ein "Heute"-Leser fotografierte am Mittwoch dieses Autokennzeichen.
Bild: Leserreporter

Der achte Buchstabe im Alphabet ist "H", die Kombinationen "HH" und "88" stehen in der einschlägigen Szene für den Ausruf "Heil Hitler". Kein Wunder also, dass das Kennzeichen mit der Abfolge "88 HH" einem "Heute"-Leser gleich doppelt sauer aufstößt. Er fotografierte das Auto und wandte sich an die "Heute"-Redaktion.

Allerdings: Nicht immer steckt hinter der Zahlenkombination eine böse Absicht. Im konkreten Fall handelt es sich nicht um ein Wunschkennzeichen – diese müssen mit einem Buchstaben beginnen. Das "Taferl" auf dem Foto unseres Lesers wurde 2016 regulär behördlich vergeben, dem Zulassungsinhaber kann daher kein Vorwurf gemacht werden.

Zweideutige Codes wurden bereits ein Jahr zuvor für Wunschkennzeichen verboten – und sollen eigentlich auch auf regulär vergebenen Nummerntafeln nicht mehr vorkommen, wobei das nicht rückwirkend gilt.

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Beschimpfungen wegen ungewollter Nazi-Anspielung

Ein Pongauer Geschäftsmann mit dem Wunschkennzeichen "JO HH 88" entschied sich übrigens 2017 dazu, seine umstrittenen "Taferl" abzugeben. Seit Jahren werde er deswegen beschimpft und angefeindet, erzählte er dem ORF. Dabei sei er kein Nazi: "Die bisherige Kombination setzt sich zusammen aus den Anfangsbuchstaben meines Namens und des Geburtsjahres meines ersten Kindes. Mittlerweile ist mir die Bedeutung aufgrund diverser Anfeindungen bekannt. Ich verstehe, dass sich Menschen an dieser Nummer stören. Wenn man sieht, was so geschieht in diesem Bereich, dann ist das absolut nachvollziehbar."

Ein FPÖ-Politiker mit ähnlichem Kennzeichen geriet im Jänner unter Beschuss - mehr Infos hier! (red)

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