Nahost-Konflikt
"Keine Waffenruhe", sagt Israels Verteidigungsminister
Im Krieg mit der libanesischen Hisbollah-Miliz soll es nach Worten des neuen israelischen Verteidigungsministers Israel Katz keine Waffenruhe geben.
Nach Beratungen mit dem israelischen Generalstab schrieb Katz auf der Plattform X: "Im Libanon wird es keine Waffenruhe und keine Pause geben." Damit widersprach Katz Medienberichten, die Hoffnungen auf eine baldige Waffenruhe nach mehr als einem Jahr Krieg geweckt hatten. Israel Katz übernahm den Verteidigungsminister-Posten, nachdem Netanyahu den vorherigen Verteidigungsminister Gallant gefeuert hatte.
Katz sprach von "großartigen und mächtigen Einsätzen" der israelischen Armee gegen die Hisbollah und nannte dabei auch die Tötung des Hisbollah-Chefs Hassan Nasrallah. Diese lieferten ein "Bild des Siegs" für Israel. "Die Angriffsaktivitäten müssen weitergehen", schrieb der Verteidigungsminister. "Wir werden die Schläge gegen die Hisbollah mit aller Kraft fortsetzen, bis die Kriegsziele erreicht sind."
"Iran ist anfälliger denn je für Angriffe"
Israel werde einer Einigung nur dann zustimmen, wenn diese Israel das Recht zuspreche, im Libanon weiter gegen den Terror vorzugehen, die Entwaffnung der Hisbollah vorsehe sowie ihren Rückzug in das Gebiet nördlich des Litani-Flusses. Katz hatte sich zuvor bereits für einen Angriff auf Irans Atomanlagen ausgesprochen.
"Der Iran ist anfälliger denn je für Angriffe auf seine Atomanlagen. Wir haben die Möglichkeit, unser wichtigstes Ziel zu erreichen, – die existenzielle Bedrohung des Staates Israel zu vereiteln und zu beseitigen", schrieb Katz auf der Plattform X. Dies habe er bei seinem ersten Treffen mit dem Generalstab betont, so Katz.
Iranischen Atomanlagen Ziel von Attacken
Israel hatte bei einem Angriff im Oktober Radar- und Raketenanlagen im Iran zerstört. Israel wirft dem Iran vor, nach Atombomben zu streben. Der Iran, der Israel das Existenzrecht abspricht, verneint das.
Das Atomprogramm diene ausschließlich friedlichen Zwecken. Die iranischen Atomanlagen sind teilweise in derart tiefen Stollen, dass nach Einschätzung von Experten nur das US-Militär sie zerstören könnte. Israel sei dazu nicht fähig und könnte einen Ausbau des Atomprogramms mit Angriffen bestenfalls verzögern, so die Logik.
"Starke Explosionen" – Iran schießt Raketen auf Israel
US-Militär greift Stellungen in Syrien an
Das US-Militär hat Stellungen iranischer Verbündeter in Syrien angegriffen. Dies sei eine Reaktion auf Attacken auf US-Truppen in Syrien in den vergangenen 24 Stunden gewesen, teilte das US-Regionalkommando für den Nahen Osten (Centcom) mit. Es seien neun Ziele an zwei Orten getroffen worden.
Die Botschaft sei, dass man Angriffe auf US-Truppen und Verbündete nicht dulden werde, betonte Kommandeur General Michael Erik Kurilla. Das US-Militär machte zunächst keine weiteren Angaben zu den Zielen, den eingesetzten Waffen und möglichen Opfern der Angriffe. Im Oktober hatte das US-Militär bei mehreren Angriffen in Syrien nach eigenen Angaben bis zu 35 Mitglieder der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) getötet.
Die Bilder des Tages
Auf den Punkt gebracht
- Israels neuer Verteidigungsminister Israel Katz hat eine Waffenruhe im Krieg gegen die libanesische Hisbollah-Miliz ausgeschlossen und betont, dass die Angriffe fortgesetzt werden, bis die Kriegsziele erreicht sind
- Zudem sprach er sich für Angriffe auf Irans Atomanlagen aus, um die existenzielle Bedrohung Israels zu beseitigen, während das US-Militär Stellungen iranischer Verbündeter in Syrien angegriffen hat