"Scheinwelt geschaffen"

Ex-Mossad-Agenten enthüllen Details zur Pager-Attacke

Zwei Ex-Mossad-Agenten traten in einem Interview in den USA auf. Sie berichteten über die Vorbereitungen zur Pager-Attacke gegen die Hisbollah.

20 Minuten
Ex-Mossad-Agenten enthüllen Details zur Pager-Attacke
Zwei Ex-Mossad-Agenten enthüllen Details zu Angriffen auf die Hisbollah.
IMAGO/ABACAPRESS

Zwei frühere israelische Geheimdienstagenten haben neue Details zu den Attacken auf die Schiitenmiliz Hisbollah geschildert, bei denen im Libanon und in Syrien Tausende Funkempfänger, sogenannte Pager, und Walkie-Talkies explodierten.

Die Operation habe bereits vor zehn Jahren begonnen, sagte einer der Ex-Agenten der Sendung "60 Minutes" des US-Senders CBS in einem Segment, das am Sonntagabend ausgestrahlt wurde. Die Hisbollah habe Walkie-Talkies mit versteckten Sprengsätzen erstanden und nicht gewusst, dass sie diese von ihrem Feind Israel kaufe.

Werbung für schwerere Pager

Die Pager hätten etwas größer gebaut werden müssen, um Platz für die darin zu versteckenden Sprengsätze zu schaffen, erzählten die Agenten. Sie seien mehrfach getestet worden, um die richtige Menge an Sprengstoff zu ermitteln, um möglichst nur einem Hisbollah-Kämpfer zu schaden, der das Gerät nutzt, und nicht den Menschen in seiner Nähe.

Der erste Ex-Agent, dem der Name "Gabriel" zugeordnet wurde, sagte, es habe zwei Wochen gedauert, um die Hisbollah davon zu überzeugen, auf den schwereren Pager zu wechseln. Dies sei etwa durch Werbespots auf der Videoplattform Youtube unterstützt worden, in denen die Geräte als staubgeschützt, wasserdicht und mit einer längeren Akkulaufzeit versehen angepriesen wurden. "Wir haben eine Scheinwelt geschaffen", sagte der zweite der Ex-Agenten, dem der Name "Michael" zugeordnet wurde.

Scheinwelt

"Gabriel" beschrieb den Einsatz von Scheinfirmen, darunter eine in Ungarn, um die taiwanische Firma Gold Apollo dazu zu bringen, unwissentlich eine Partnerschaft mit dem Mossad einzugehen. Zuvor, im Jahr 2022, hatte der Mossad erfahren, dass die Hisbollah ihre Funkempfänger bei dieser Firma einkauft.

"Wenn sie von uns kaufen, haben sie keine Ahnung, dass sie vom Mossad kaufen", sagte "Gabriel". "Alles wird von uns hinter den Kulissen kontrolliert. In ihrer Erfahrung ist alles normal. Alles war 100 Prozent koscher, einschließlich Geschäftsleute, Marketing, Ingenieure, Ausstellungsraum, alles."

"Das ist echte Angst"

"Gabriel" sagte, es sei mehr darum gegangen, eine Botschaft zu senden als Hisbollah-Kämpfer zu töten. Wenn jemand tot sei, sei er einfach tot. Doch wenn er verletzt werde, müsse man ihn ins Krankenhaus bringen, sich um ihn kümmern, Geld dafür ausgeben. "Und diese Menschen ohne Hände und Augen sind der lebende Beweis dafür, dass man sich nicht mit uns anlegen sollte. Sie sind der lebende Beweis für unsere Überlegenheit im gesamten Nahen Osten."

"Da ist echte Angst", sagte "Michael". Auf die Frage, ob das Absicht sei, antwortet er: "Wir wollen, dass sie sich verwundbar fühlen, was sie auch sind. Wir können nicht noch einmal Pager benutzen, weil wir das bereits getan haben. Wir haben uns schon zur nächsten Sache weiter bewegt. Und sie werden versuchen müssen, zu erraten, was die nächste Sache ist."

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    • Zwei Ex-Mossad-Agenten enthüllten in einem Interview Details zur sogenannten Pager-Attacke gegen die Hisbollah, bei der präparierte Funkempfänger und Walkie-Talkies explodierten.
    • Die Operation, die vor zehn Jahren begann, zielte darauf ab, eine Botschaft der Überlegenheit zu senden und die Hisbollah in Angst zu versetzen, indem sie verletzte Kämpfer als lebende Beweise für die Macht des Mossad hinterließ.
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