"Werden vollen Preis zahlen"

Falsche Leiche übergeben – Israel schwört jetzt Rache

Die israelische Armee hat den Tod der beiden jüngsten Hamas-Geiseln bestätigt. Bei der dritten Leiche handelt es sich aber nicht um ihre Mutter.
22.02.2025, 08:50

Israel hat die Identität von zwei Kinderleichen bestätigt, die von der islamistischen Hamas im Gazastreifen übergeben worden waren. Es handelt sich um die vor mehr als 16 Monaten in den abgeriegelten Küstenstreifen verschleppten Geiseln Kfir und Ariel Bibas, teilte die Armee nach einer forensischen Untersuchung mit. Bei der dritten von der Hamas übergebenen Leiche handelt es sich jedoch nicht um ihre Mutter Schiri Bibas.

Der israelische Premierminister Benjamin Netanyahu hat daraufhin auf Twitter Rache geschworen. "Die Hamas werden den vollen Preis für diesen grausamen und bösartigen Verstoß gegen das Abkommen zahlen. Möge Gott ihr Blut rächen. Und auch wir werden sie rächen", schreibt Netanyahu.

Hamas: "Haben Leiche wohl vertauscht"

Seitens eines Sprechers der Hamas hieß es später, dass die Leiche wohl mit einer anderen vertauscht worden sei, die ebenfalls unter den Trümmern gefunden worden sei. Laut der Terrororganisation soll Bibas bei einem israelischen Luftschlag ums Leben gekommen sein. Die Armee habe die Familie Bibas über den Tod von Ariel und Kfir Bibas informiert, hieß es weiter in der Mitteilung. Die beiden haben auch die deutsche Staatsangehörigkeit.

Nach Einschätzung von Experten auf der Basis von Geheimdienstinformationen und forensischer Untersuchungsergebnisse seien "Ariel und Kfir im November 2023 in Gefangenschaft brutal von Terroristen ermordet worden". Nach Darstellung der Hamas waren sie bei einem israelischen Bombardement getötet worden.

Identität bestätigt

Bei der von der Hamas übergebenen Frauenleiche handelt es sich nach israelischen Angaben um die der verschleppten Geisel Schiri Bibas. Das bestätigte der Kibbuz Nir Oz heute inn der Früh. "Der Kibbuz teilt mit tiefem Schmerz mit, dass sie in der Geiselhaft in Gaza ermordet wurde", sagte eine Sprecherin.

Die Terrororganisation Hamas hatte die Leiche der Frau, die auch die deutsche Staatsangehörigkeit hatte, zuvor an das Rote Kreuz ausgehändigt, woraufhin sie Israel übergeben und in einem forensischen Institut in Tel Aviv untersucht wurde.

Auch ihre Familie bestätigte die Identität. In der Stellungnahme hieß es: "Nach dem Identifizierungsprozess am Institut für Forensische Medizin haben wir heute Morgen die Nachricht erhalten, vor der wir uns am meisten gefürchtet haben." Nach 16 Monaten der Angst und Hoffnung habe die Familie nun Gewissheit, hieß es weiter. "Wir sind am Boden zerstört und trauern."

Austro-Geisel soll freikommen

Am Samstag soll im Zuge der Waffenruhe im Gazastreifen die Übergabe von weiteren israelischen Geiseln stattfinden. Darunter soll sich auch der Österreicher Tal Shoham befinden, der am 7. Oktober 2023 entführt und gefangen gehalten wurde. Nach "Heute"-Infos soll Shoham am Samstag um 10 Uhr in Österreich ankommen.

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