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Keine Überlebenden mehr am Gran Sasso
Nach dem Lawinenunglück in Italien haben die Helfer alle noch Vermissten tot aus den Trümmern des Hotels in den Abruzzen geborgen. 29 Leichen gibt es insgesamt, wie die Feuerwehr am Donnerstag mitteilte. Elf Menschen überlebten das Unglück, neun sogar tagelang in Hohlräumen in den Trümmern.
Zwei Personen hatten sich im Freien aufgehalten, als die gewaltige Lawine am Mittwoch vergangener Woche über dem Hotel Rigopiano niederging. Die neun anderen - darunter alle vier Kinder, die sich in dem Hotel befanden - wurden aus den Trümmern befreit. Sie überlebten in Hohlräumen und hielten sich mit dem Lutschen von Eis am Leben.
Kinder im Billardzimmer
Die vier Kinder hatten im Billardzimmer des Hotels überlebt, das der Lawine standgehalten hatte. Bis zuletzt waren nach einer Woche gefährlicher und komplizierter Bergungsarbeiten noch immer rund 200 Helfer im Einsatz. Nach einer Erdbebenserie hatten Schneemassen das Hotel in der Gemeinde Farindola verschüttet.
Nach dem Lawinenunglück mehren sich die Vorwürfe gegen die Behörden. Die Staatsanwaltschaft in Pescara ermittelt gegen unbekannt wegen mehrfacher fahrlässiger Tötung. Sie geht Anschuldigungen nach, wonach Notrufe ignoriert worden sein sollen und sich der Rettungseinsatz verzögert haben soll. Es stellt sich die Frage, ob das Hotel an dem Steilhang nach den heftigen Schneefällen in der Region nicht schon vorher evakuiert werden hätte müssen.
Falsche Baugenehmigung?
Das Hotel Rigopiano lag in 1.200 Meter Höhe unter einem Steilhang am Fuße des Gran Sasso. Die Zufahrtsstraßen waren wegen des hohen Schnees vor dem Unglück nicht passierbar. Aus der Sicht von Staatsanwältin Cristina Tedeschini könnte auch in der Baugenehmigung und Eröffnung des Hotels an sich eine behördliche Verfehlung und ein möglicher Straftatbestand liegen.