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"Keine Türken, Serben" – Umzug sorgt bei Wiener für Unm

In Wien-Meidling sorgte ein Wohnungsauszug für blank liegende Nerven: Der Eigentümer hatte bei der Nachmieter-Suche klare Vorgaben.

Robert Cajic
Das Finden einer Wohnung gestaltet sich für Menschen mit Migrationshintergrund in Wien schwierig.
Das Finden einer Wohnung gestaltet sich für Menschen mit Migrationshintergrund in Wien schwierig.
zVg

Die Diakonie hatte erst kürzlich getestet, was in einem privaten Gebäude in Wien-Meidling längst Usus zu sein scheint: Mit einem "fremden" Namen wird die Wohnungssuche doppelt schwer – "Heute" berichtete. Und auch "Heute"-Leser Emre* (Name von der Redaktion geändert) erlebte bei seinem Umzug diverse Diskriminierungserfahrungen – nur Österreicher durften seine Mietwohnung übernehmen.

Eigentümer konnte Türken oder Serben "unmöglich aufnehmen"

Im April dieses Jahres zog Emres Familie aus einer 90 Quadratmeter großen Privatwohnung im 12. Bezirk aus. Doch bis zur Schlüsselabgabe erlebten die Wiener einen wahren Spießrutenlauf: "Am Anfang hieß es, wir seien zwar die besten Türken, die er kenne – er möchte aber trotzdem keine türkischstämmigen Personen als Nachmieter."

Rasch wurde Emre klar, dass die nächste Mietpartei überhaupt keinen Migrationshintergrund haben darf. In einer Whatsapp-Nachricht schrieb der Eigentümer, dass "ich zwar nur von türkischen Mietern gesprochen hatte, aber da ich auch kroatische bzw. ehemalige jugoslawische Mieter habe, kann ich unmöglich Serben aufnehmen".

Auch Österreicher mit ausländischen Namen bekamen Absage

"Ich möchte es gerade Ihnen nicht unnötig schwer machen, muss Sie aber dennoch höflich ersuchen, jetzt nur noch österreichische Nachmieter zu suchen", so der Eigentümer in der Message. Die Suche verzögerte sich also, obwohl die Nachfrage hoch war.

Der Wiener mit türkischen Wurzeln zeigt sich im Gespräch mit "Heute" enttäuscht über solche Methoden: "Wir hatten mehrere Familien mit Migrationshintergrund hier, die diese Wohnung dringend notwendig gehabt hätten. Es konnte überhaupt niemand die Wohnung übernehmen, der auch nur ansatzweise einen ausländischen Namen hatte."

Favoriten-Bezirksrat: Rassismus, "so höflich die Nachricht auch klingen mag"

Auch in Wien-Favoriten schlug die Wohnungsvergabe hohe Wellen. Der Favoritner Bezirksrat Muhammed Yüksek (SPÖ) stellt im "Heute"-Gespräch klar: "Diese diskriminierende und rassistische Vorgehensweise ist inakzeptabel. Wenn Menschen alle gesetzlichen Kriterien erfüllen und dann aufgrund des Vornamen, der Hautfarbe oder der Religionszugehörigkeit ausgeschlossen werden, dann ist das definitiv rassistisch – so höflich die Nachricht auch klingen mag."

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