Politik

Keine Tests, Infizierte in der Klasse: So startet Schuljahr

Kommende Woche startet die Schule. Flächendeckende und verpflichtende PCR-Tests wird es dabei nicht geben. Infizierte dürfen am Unterricht teilnehmen.

Michael Rauhofer-Redl
Bildungsminister Martin Polaschek besuchte noch zuletzt die Sommerschule, nun präsentiert er die Regeln für das kommende Schuljahr.
Bildungsminister Martin Polaschek besuchte noch zuletzt die Sommerschule, nun präsentiert er die Regeln für das kommende Schuljahr.
EVA MANHART / APA / picturedesk.com

Schon im Vorfeld der heutigen Pressekonferenz von Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) gab es Querelen und Streitigkeiten um die Vorgehensweise zum Schulstart. Während etwa Gesundheitsexperte und Virologe Norbert Nowotny Covid-Maßnahmen für "nicht notwendig" erachtet, sprechen sich die Lehrergewerkschaft und einige Bundesländer für strengere Regeln aus.

Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker etwa spricht von einer "unerträglichen Peinlichkeit", dass das Bildungsministerium nicht für flächendeckende PCR-Tests zu Beginn der Schule sorgen könne. Seitens des Polascheks-Ressorts argumentiert man mit dem Variantenmanagementplan. Das derzeit herrschende Szenario 2 würde solche flächendeckenden Tests ohnehin nicht vorsehen.

Am Montag trat Minister Polaschek vor die Presse, um die konkrete Vorgehensweise für die schon kommende Woche startende Schule zu präsentieren.

Die Schulregeln im Überblick

Und diese sieht folgende Maßnahmen vor:

► Keine flächendeckenden PCR-Tests
► Stattdessen: Freiwillige Antigentests an drei Tagen in der ersten Schulwoche
► Infizierte, symptomlose Lehrer dürfen mit FFP2-Maske unterrichten
► Auch infizierte, symptomlose Schüler dürfen am Unterricht teilnehmen
► Ausgenommen davon sind infizierte Schüler unter 11 Jahren, für sie gilt ein Betretungsverbot der Bildungseinrichtungen – Hintergrund dieser Maßnahme: Man will Kindern dieses Alters nicht das durchgehende Tragen einer FFP2-Maske zumuten

Widerstand gibt es bereits aus mehreren Bundesländern, so werden Wien, Salzburg, das Burgenland und vermutlich auch Kärnten im jeweiligen Wirkungsbereich – das betrifft nicht zuletzt den Elementarbildungsbereich – andere Regeln aufstellen und infizierte Personen vom Schulalltag auszuschließen. Ein solcher "Fleckerlteppich" ist freilich nicht im Sinne des Bildungsministeriums.

"Wer sich krank fühlt, bleibt zu Hause"

Es gebe keinen Grund, den Bildungsbereich anders zu behandeln, als andere Lebensbereiche, betonte Polaschek in seinen Ausführungen und rechtfertigt dadurch die Regelung, Infizierten Lehrern den Unterricht zu ermöglichen. Es bestehe zudem für alle die Möglichkeit, freiwillig Maske zu tragen. "Wer sich krank fühlt, bleibt zu Hause", appelliert Polaschek an die Vernunft von positiv getesteten Personen. Das gelte allerdings nicht nur für Corona.

Man zwinge niemanden, der sich krank fühle, in die Schule zu kommen. Umgekehrt zwinge man niemanden, zu Hause zu bleiben, der sich "hundertprozentig gesund" fühle, so der Politiker. Die Befürchtung einiger Gewerkschafter, wonach Lehrer verklagt werden könnten, falls sie Kinder mit dem Virus anstecken, teilt Polaschek nicht. Diese Äußerungen seien "typisches politisches Geplänkel" in der Corona-Pandemie.

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