Wien

"Keine Staatsbürgerschaft wegen zwölf Tagen Urlaub"

Nach 17 Jahren in Wien bekommt Elizabeth Aguirre-Perez die Staatsbürgerschaft nicht – wegen zwölf Tagen zu viel im Ausland. 

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Aguirre-Perez war in den vergangenen zehn Jahren zwölf Tage zu lange im Ausland.
Aguirre-Perez war in den vergangenen zehn Jahren zwölf Tage zu lange im Ausland.
Privat

Pass verpasst: Seit 2003 lebt Elizabeth Aguirre-Perez in Wien – die Staatsbürgerschaft bekommt sie aber nicht. Die gebürtige Kolumbianerin (50) ist mit Immo-Unternehmer Roman Eugenio Anderl (55) verheiratet, hat mit ihm zwei hier geborene Kinder: Celine (14) besucht die Tennisschule von Rafael Nadal auf Mallorca, zählt zu Österreichs Nachwuchshoffnungen. Sohn Calvin (20) studiert in Wien.

Zwölf Tage werden ihr zum Verhängnis

Damit Celine in Spanien zur Schule gehen kann, zog ihre Mutter zu ihr. Und das ist Teil des Problems: Denn in ihrem Be scheid vom April 2020 führt die MA 35 an, dass sie seit 2017 in Spanien lebt und nur einen Nebenwohnsitz in Wien hat – deshalb zog die Familie vor das Verwaltungsgericht Wien. Das urteilte, dass der Bescheid rechtmäßig ist, weil sich Aguierre in den letzten 15 Jahren zwölf Tage zu wenig in Österreich aufgehalten habe. Ihr Ehemann: "Hätte ich nur einen Kroatien-Urlaub verschwiegen, hätte es gepasst."

Auf zwölf Tage kam es an.
Auf zwölf Tage kam es an.
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Dazu kommt, dass die Einwanderungsbehörde – laut Volksanwaltschaft – zu lange für die Bearbeitung des Antrags gebraucht haben soll. Jetzt steht Aguirre auch in Spanien vor großen Problemen, weil sie etwa keine Arbeitserlaubnis mehr bekommt. Die MA 35 bedauert, "dass es zu einer längeren Verfahrensdauer gekommen ist", sagt aber auch: "Ob bei einer früheren Entscheidung eine Einbürgerung möglich gewesen wäre, ist rein spekulativ."

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