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"Keine Privatsache" – Videoclip gegen Gewalt an Frauen
Ein neuer Filmspot soll Außenstehende über Gewalt an Frauen informieren. Denn vor allem Nicht-Betroffene können dem ein Ende setzen.
Am Donnerstag präsentierte der Verein der Autonomen Österreichischen Frauenhäuser in Zusammenarbeit mit dem Sozialministerium und dem Filmkollektiv Hekate einen neuen Werbespot im Wiener Votivkino.
Über 30 Prozent der Österreicherinnen betroffen
Unter dem Hashtag und Videoclip #KeinePrivatsache möchten die Autonomen Österreichischen Frauenhäuser (AÖF) auf Gewalt gegen Frauen aufmerksam machen. Denn obwohl es immer mehr Präventivgesetze und Maßnahmen gibt, erlebt durchschnittlich jede dritte Österreicherin körperliche und/oder sexuelle Gewalt durch einen Mann. "Diese Zahl ist leider viel zu hoch", so Maria Rösslhumer, Geschäftsführerin der AÖF.
Doppelt so viele Frauenmorde
Die traurigen Statistiken spiegeln sich auch im Bereich der schweren Gewalt und Frauenmorde wieder – im Zeitraum von 2014 bis 2018 hat sich die Anzahl der ermordeten Österreicherinnen verdoppelt.
Notruf-Nummern
Der Polizei-Notruf (133) ist jederzeit für Personen, die Gewalt wahrnehmen oder von Gewalt betroffen sind, erreichbar. Auch der 24-Stunden Frauennotruf (01/71719) und der Frauenhaus-Notruf des Vereins Wiener Frauenhäuser (05 77 22) sind rund um die Uhr besetzt.
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Clip soll Außenstehende zum Handeln bewegen
"Gewalt an Frauen darf nicht mehr in die private Sphäre geschoben werden, sondern muss als gesamtgesellschaftliches Problem wahrgenommen werden. Wir alle können und müssen uns einmischen", finden die Produzentinnen des Video-Clips İpek Hamzaoğlu und Barbara Juch.
Ziel der Videokampagne ist es, vor allem Außenstehende aufmerksam zu machen und zum handeln zu bewegen. "Denn jeder kann einen Beitrag in der unmittelbaren Umgebung für ein Ende der Gewalt an Frauen leisten. Niemand hat mehr eine Ausrede wegzuschauen", ist sich Maria Rösslhumer Frauenhäuser sicher.