Niederösterreich

Keine Maske im Unterricht! Bub flog von Schule in Melk

Der Elfjährige hatte auf seinem Sitzplatz in der Klasse die Maske abgenommen. Daraufhin wurde er von der Mittelschule Melk suspendiert.

Tanja Horaczek
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Der Elfjährige darf nicht mehr zur Schule gehen. (Symbolfoto)
Der Elfjährige darf nicht mehr zur Schule gehen. (Symbolfoto)
HANS PUNZ / APA / picturedesk.com

Der 11-jährige Alexander aus Melk versteht die Welt nicht mehr. Knapp eine Woche vor seinem zwölften Geburtstag wurde er von der Schule suspendiert. Grund: Er hatte die Maske am Sitzplatz im Klassenzimmer abgenommen. „Das ist auch nicht notwendig, weil es keine Maskenpflicht im Unterricht gibt“, sagt FPÖ Landespartei- und Klubobmann im NÖ Landtag, Udo Landbauer.

„Für die Lehrerin war das dennoch Grund genug, um unseren Sohn aus der Klasse zu entfernen. Sie ist völlig ausgezuckt, hat geschrien und unseren Alexander vor das Klassenzimmer verbannt“, ärgern sich die Eltern über das unangemessene Verhalten der Lehrerin. Kurz darauf wurde Alexander nach Hause geschickt und musste von seiner Mutter abgeholt werden.

Eltern Entscheidung per Mail mitgeteilt

Nach dem Vorfall ist eine Schulkonferenz der Mittelschule Melk einberufen worden. Diese hat sich nach Absprache mit der Bildungsdirektion NÖ entschlossen, den 11-jährigen Schüler „mit sofortiger Wirkung“ von der Schule zu suspendieren. „Wir haben nicht einmal einen Anruf bekommen oder wurden zu einem Gespräch eingeladen. Die Suspendierung hat uns der Direktor ohne Angabe von Gründen per E-Mail mitgeteilt. Es gab auch keine Vorankündigung, dass unser Sohn von der Schule fliegen könnte. Er wird wie ein Schwerverbrecher behandelt. Wir haben bis heute keinen Bescheid von der Bildungsdirektion bekommen und der zuständige Schulinspektor ist seit Stunden nicht erreichbar“, ärgern sich die Eltern, die nicht wissen, wie es jetzt weitergehen soll.

"Lehrerin sollte Beruf wechseln"

Udo Landbauer ist entsetzt über das Vorgehen der Schule. „So geht man mit Kindern nicht um. Wenn die Lehrerin überfordert ist, dann sollte sie sich einen anderen Beruf suchen. Ein 11-jähriges Kind anzuschreien und auch noch zu suspendieren, nur weil der Bub keine Maske getragen hat, das ist letztklassig und ein Skandal der Sonderklasse. Ich fordere den ÖVP-Bildungsdirektor und die ÖVP-Bildungslandesrätin zu einem klärenden Gespräch auf. Es wird eine Lösung geben müssen, die so aussieht, dass die Suspendierung aufgehoben wird und der Schüler zurück zu seinen Freunden in die Klasse darf“, sagt Landbauer.

Die Bildungsdirektion NÖ sagt zu diesem Fall: "Der Bub wurde nicht suspendiert, weil er keine Maske im Unterricht aufsetzte. Es gab andere Gründe." Die Suspendierung ist nur vorübergehend und soll laut Infos bis Anfang Dezember gehen.

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