Wien
Keine Maklergebühren: "Mieter sparen 55 Millionen Euro"
Gerade bei befristeten Mietverträgen sei der Wegfall der Maklergebühren wichtig, so die Wiener Grünen. Dafür könnten Mieten erhöht werden…
Bei den Grünen Wien zeigt man sich hoch erfreut, dass die Bundesregierung sich nun auf die Abschaffung der Maklergebühren für Mieter geeinigt hat: "Was SPÖ Konsumentenschutzministerin Barbara Prammer am 15. Juli 1999 erstmals gefordert hat, wird nun endlich umgesetzt. Zwischen Prammers Forderung und der Umsetzung durch die grüne Justizministerin Alma Zadic liegen 23 Jahre. Vor 23 Jahren hat Prammer die Entlastung noch in Schilling vorgerechnet. Nun kann diese Maßnahme Mieterinnen und Mieter um mehrere tausend Euro entlasten", freut sich Georg Prack, Wohnbausprecher der Wiener Grünen.
Damit hat die Bundesregierung das durchgesetzt, was von Vorgängerregierungen versprochen wurde: "Mieterinnen und Mieter werden endlich von der Belastung durch die Maklergebühr befreit. Damit werden die Mieterinnen und Mieter in der Phase des Umzugs entlastet, die durch Ausgaben für Einrichtung, Umzug und Kaution sowieso mit hohen Kosten verbunden ist. Der Wegfall der Maklergebühr ist gerade vor dem Hintergrund vieler befristeter Verträge besonders wichtig“, so Prack abschließend.
Das sogenannte Bestellerprinzip wird ab 1. Juli 2023 ohne Übergangsfrist in Kraft treten. Dann werden Mieter im Regelfall keine Provision mehr zahlen müssen, darauf haben sich ÖVP und Grüne geeinigt.
55 Millionen Euro weniger für Makler
Im Begleittext des Maklergesetz-Änderungsgesetz ist zu lesen, dass durch die neue Regelung 55 Millionen Euro im Jahr gespart würden. Geld, dass Mieter bisher an Provisionen zahlen mussten. Sind die Mieter damit die Gewinner?
"Ich glaube schon, dass die Mieter die Gewinner sind", sagt Michael Klien vom Österreichischen Institut für Wirtschaftsforschung (Wifo) in der Tageszeitung "Standard". Und ergänzte: "Ob es der ganze Kuchen wird, ist aber fraglich." Denn eine gewisse Überwälzung, also dass Mieter dennoch einen Teil der Maklerkosten durch etwa erhöhte Mietpreise übernehmen müssen, sei aber anzunehmen.