Coronavirus
"Keine Gefahr" – das sagen Experten zum Quarantäne-Aus
Die Regierung plant eine Abschaffung der Corona-Quarantäne. Für Komplexitätsforscher Peter Klimek wäre die Maßnahme vertretbar.
Die Quarantänepflicht könnte in Österreich bald fallen. Die Regierung plant neue Maßnahmen. Die Quarantäne könnte dann durch Beschränkungen ersetzt werden. Infizierte ohne Symptome könnten dann mit Maske so gut wie überall hingehen, "Heute" berichtete.
Klimek: "Keine Gefährdung des Gesundheitssystems"
Die (FFP2-)Maske muss aber im öffentlichen Raum durchgehend getragen werden! Egal, ob im Supermarkt, im Büro oder im Museum: Die Maske ist "das Mittel der Wahl", heißt es im Verordnungsentwurf. Einzig im privaten Wohnbereich oder im Freien (wenn 2-Meter-Mindestabstand eingehalten wird) darf die Bedeckung abgenommen werden.
Für Komplexitätsforscher Peter Klimek wäre die Maßnahme vertretbar: "Es ist nicht zu erwarten, dass wir mit Wegfall der Quarantäne eine Gefährdung des Gesundheitssystems riskieren", sagt er im "Ö1-Morgenjournal". Eine Erhöhung der Infektionszahlen sei aber die Folge.
Außerdem wäre das Quarantäne-Aus für nicht-infizierte Menschen, die Masken tragen, mit unangenehmen Folgen verbunden. Sie könnten davon abgehalten werden, um nicht als Infizierte wahrgenommen zu werden. Klimek plädiert dafür, bei hohen Infektionszahlen die Maskenpflicht wieder konsequenter einzusetzen.
Der Entwurf der Regierung sieht Betretungsverbote vor, etwa in Kindergärten oder im Gesundheitsbereich. Beschäftigte seien davon aber ausgenommen. So könnten Infizierte im Spital arbeiten.
"Jeder Kollege, der arbeiten gehen kann, ist uns lieber"
Tilman Königswieser, ärztlicher Direktor des Salzkammergut Klinikums sieht dafür keine Gefahr. "Wir haben ja in der Patientenbetreuung die FFP2-Maskenpflicht." Viel mehr mache im Moment der Personalengpass zu schaffen. Viele Mitarbeiter seien auf Urlaub oder aufgrund der Sommerwelle in Quarantäne.
"Jeder Kollege, der arbeiten gehen kann, ist uns lieber. Wer krank ist, soll zu Hause bleiben", so Königswieser. Der Entwurf werde derzeit geprüft. "Es muss fachlich argumentierbar sein", betonte Gesundheitsminister Johannes Rauch.