Krise am Arbeitsmarkt

"Keine AMS-Kürzung" – Ludwig für Arbeitsmarkt-Offensive

Wiens Bürgermeister schlägt Alarm: Die Arbeitslosenzahlen in Österreich steigen rasant an, doch statt Investitionen drohen Kürzungen des AMS-Budgets.

Wien Heute
"Keine AMS-Kürzung" – Ludwig für Arbeitsmarkt-Offensive
Wiens Bürgermeister Michael Ludwig fordert eine aktive Arbeitsmarktpolitik statt einer Kürzung des AMS-Budgets.
Denise Auer/Apa picturedesk ("Heute"-Montage)

Im Juli waren 274.957 Menschen beim AMS arbeitslos gemeldet, weitere 66.812 Personen nahmen an Schulungen teil. Mehr als 340.000 Personen waren im Juli in Österreich somit arbeitslos. Insgesamt sind das 31.187 Personen mehr als im Vergleichzeitraum vor einem Jahr. Mit einem Aufschwung ist laut AMS vor Jahresende nicht zu rechnen.

Die steigende Arbeitslosigkeit ruft nun auch Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) auf den Plan. Er fordert eine österreichweite Offensive, um alle, die nicht in Beschäftigung sind, angesichts des Fachkräftemangels zu qualifizieren und in den Arbeitsmarkt zu bringen. Das AMS-Budget zu kürzen, sei hingegen der falsche Weg.

"Müssen um jeden Arbeitsplatz kämpfen"

"Das Augenmerk der Politik muss sich dringend auf die rasant steigende Arbeitslosigkeit richten! Statt in Zeiten steigender Arbeitslosigkeit (in der Industrie: +18 %) das AMS-Budget zu kürzen, braucht es aktive Arbeitsmarktpolitik! Wir müssen um jeden Arbeitsplatz kämpfen", schreibt der Bürgermeister auf Twitter.

Wien, das Bundesland mit dem höchsten Beschäftigungsniveau in Österreich, gehe laut Ludwig als positives Beispiel voran. Der Grund liege in der aktiven Arbeitsmarktpolitik, die hier verfolgt wird. "Mithilfe der Joboffensive 50plus konnten bis Ende Juni 2024 2.724 ältere Langzeitarbeitslose vermittelt werden", nennt er als ein Beispiel.

Mit dem Programm Jobs PLUS Ausbildung erhalten arbeitsuchende Wiener vor dem Einstieg in den Job die passende kostenlose Ausbildung und während der Dauer der Ausbildung Geld für das tägliche Leben.

AMS rechnet mit 90 Millionen Euro weniger

Das AMS-Budget wird normalerweise im Herbst endgültig beschlossen. Doch dieses Jahr wird im Herbst gewählt, daher ist das Budget nur vorläufig festgelegt. Derzeit geht das Arbeitsmarktservice von einem Minus von 6,2 Prozent aus: 1,33 Milliarden Euro für 2025 nach 1,4 Milliarden im heurigen Jahr für die aktive Arbeitsmarktpolitik. Das heißt: minus rund 90 Millionen Euro. Von den geplanten Einsparungen sind alle Bundesländer betroffen.

Kürzung sei der falsche Weg

Dies sei der falsche Weg, meint Ludwig. Statt Gelder zu kürzen, soll investiert und Anreize geschaffen werden. "Im Unterschied zu den geplanten AMS-Kürzungen gab es in Wien im 1. Halbjahr 2024 8,5 Mio. Euro mehr – ein Plus von 30 Prozent gegenüber 2023. Insgesamt plant der waff im Jahr 2024 einen Mitteleinsatz von 147 Mio. Euro für 39.000 Wienerinnen und Wiener, davon 23.000 Frauen", erklärt er auf Twitter.

Zudem erhalten 1.000 Wiener Betriebe eine Förderung oder Dienstleistungen des waff "und profitieren somit ebenfalls von gut ausgebildeten und motivierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Das ist Politik, die Menschen Chancen eröffnet", so Ludwig.

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    privat, iStock

    Auf den Punkt gebracht

    • Wiens Bürgermeister Michael Ludwig fordert angesichts der steigenden Arbeitslosigkeit eine österreichweite Offensive, um die Qualifizierung und Integration von Arbeitslosen in den Arbeitsmarkt zu fördern
    • Er kritisiert die geplanten Kürzungen im AMS-Budget und betont die Notwendigkeit einer aktiven Arbeitsmarktpolitik
    • Ludwig verweist auf erfolgreiche Programme in Wien, wie die Joboffensive 50plus und das Jobs PLUS Ausbildung, die arbeitsuchenden Wienern Ausbildung und finanzielle Unterstützung bieten
    • Er argumentiert, dass Investitionen und Anreize geschaffen werden sollten, anstatt Gelder zu kürzen
    red
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