Aktion gegen Fachkräftemangel
Grüne Karriere: 120 Wiener holen sich den "Öko-Booster"
Wiener Ausbildungsinitiative bringt Fachkräfte in die Energiewende – 120 junge Menschen stehen kurz vor dem Abschluss in Elektro- und Gebäudetechnik.
Die Stadt Wien hat sich das Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2040 klimaneutral zu sein. Dazu braucht es neben gezielten Investitionen auch ausreichend gut ausgebildete Fachkräfte in klimaschutzrelevanten Berufen. Im Zuge der Ausbildungsinitiative "Öko-Booster" soll dies erreicht werden.
Vor einem Jahr wurde die Ausbildung gestartet. Nun stehen 120 junge Wienerinnen und Wiener kurz vor dem Abschluss und den Start in eine nachhaltige Karriere. Als Elektro- und Gebäudetechniker leisten sie zukünftig einen Beitrag, damit Klimaschutz-relevante Maßnahmen gelingen können.
Ein Job mit Zukunft
Der "Öko-Booster" von Arbeiterkammer Wien in Zusammenarbeit mit dem AMS Wien und dem waff, bietet eine umfassende Berufsausbildung. Konkret können arbeitsuchende Wiener zwischen 18 und 24 Jahren, die maximal Pflichtschulabschluss vorweisen können, in eine Facharbeiter-Intensivausbildung in den Berufen Elektrotechnik und Installations- und Gebäudetechnik einsteigen.
"Mit der Initiative Öko-Booster verfolgen wir zwei wichtige Ziele: Zum einen bieten wir jungen Menschen eine zukunftssichere Ausbildung und eröffnen ihnen so neue Perspektiven. Zum anderen bilden wir die so dringend benötigten Fachkräfte für die Energiewende aus. Es freut mich sehr, dass die 120 jungen Wiener diese Chance auf eine fundierte und zukunftssichere Ausbildung so begeistert und engagiert wahrnehmen. Sie wissen, dass sie einen wertvollen Beitrag auf dem Weg zur Klimaneutralität leisten können. Gleichzeitig legen sie den Grundstein für ein erfolgreiches Berufsleben", so Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke (SPÖ).
Mehr als 100 zusätzliche Fachkräfte in Ausbildung
Im Juni 2023 haben die ersten jungen Wiener die Ausbildung bei den Trägern "BFI Wien" und "Jugend am Werk" begonnen, ein gutes Jahr später läuft das Projekt auf Hochtouren. 120 junge Wiener sind bereits in der Ausbildung, 60 in den Vormodulen und 60 bereits in der Facharbeiter-Intensivausbildung. Die ersten Teilnehmer sind mitten in ihrer fachlichen Ausbildung und werden im Mai 2025 fertig ausgebildete Installations- und Gebäudetechniker sein. Die ersten Elektrotechniker sind im August 2025 fertig. Die nächsten Vormodule für Installations- und Gebäudetechnik starten im Oktober 2024.
In einem sechsmonatigen Vormodul werden berufsspezifische und praxisorientierte Grundkompetenzen vermittelt. Zu den Begleitmaßnahmen während der Ausbildung gehören beispielsweise eine sozialpädagogische Betreuung, Workshops zu persönlichem Finanzmanagement und zu einem "Berufsknigge". Eine Kooperation mit dem Berufsverband Österreichischer Psycholog*innen ermöglicht Teilnehmern mit psychosozialen Schwierigkeiten bei Bedarf eine kostenlose psychologische Beratung.
Initiative gegen den Fachkräftemangel
Für Fritz Meißl, Geschäftsführer des waff, bietet das Projekt "Öko-Booster" berufliche Entwicklungschancen für junge Menschen und dient gleichzeitig der Wiener Wirtschaft: "Die Zahl der betrieblichen Lehrstellen reicht bei weitem nicht aus, um den aktuellen und erst recht den zukünftigen Fachkräftebedarf abzudecken, die wir für die Erreichung der Klimaziele benötigen. Die Facharbeiter-Intensivausbildung des AMS ist deshalb ein unverzichtbarer Teil einer Gesamtstrategie, um mehr gut ausgebildete Fachkräfte zur Verfügung zu haben."
Die Ausbildungsinitiative "Öko-Booster" wurde im heurigen Frühjahr im Rahmen des Staatspreises für Erwachsenenbildung mit dem Sonderpreis des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft ausgezeichnet.
Auf den Punkt gebracht
- Die Stadt Wien hat vor einem Jahr die Ausbildungsinitiative "Öko-Booster" gestartet, um mehr gut ausgebildete Fachkräfte für die Energiewende zu gewinnen
- 120 junge Wienerinnen und Wiener stehen kurz vor dem Abschluss und werden zukünftig als Elektro- und Gebäudetechniker einen Beitrag zum Klimaschutz leisten
- Die Initiative bietet arbeitsuchenden Wienern zwischen 18 und 24 Jahren eine umfassende Berufsausbildung und soll dem Fachkräftemangel entgegenwirken