"Schwarzer Montag", "Börsenbeben" und "globaler Ausverkauf": Was gerade an den weltweiten Märkten passiert, sorgt für Aufruhr. Ökonomen warnen vor den Folgen und Investoren sind verunsichert. Doch was bedeuten diese Begriffe überhaupt und wieso sollte das auch diejenigen interessieren, die keine Aktien halten? Die wichtigsten Fragen und Antworten:
Die Zolldrohungen und -einführungen von US-Präsident Donald Trump sorgten bereits in den letzten Monaten mehrfach für größere und kleinere Börsenbeben. Seit seinem Amtsantritt herrscht an der Börse viel Unsicherheit, weil Trumps Wirtschaftspolitik und deren Auswirkungen als größtenteils unberechenbar gelten. Die letzte und deutlich größere Zollrunde erhöht dabei die Ängste vor einer Rezession – dem Schrumpfen der Wirtschaft.
Ist das Wachstum der Unternehmen in Gefahr, drückt sich dies in einem Fallen der Aktienkurse aus, weil Investoren Verluste vermeiden wollen. Das heißt, sie verkaufen ihre Aktien, was wiederum den Abwärtstrend verstärkt. Da der genaue Ausgang dieses Phänomens aber ungewiss ist, sorgt das bei den Aktienkursen für eine erhöhte Volatilität. Die Aktienwerte verändern sich ständig und stärker als dies sonst der Fall ist. Sogenannte "Safe Havens" – direkt übersetzt sichere Häfen – wie Gold und Staatsanleihen gewinnen an Beliebtheit.
Nein, von einem Börsen-Crash kann noch nicht gesprochen werden. Im generellen Sprachgebrauch gibt es vier Eskalationsstufen an der Börse. Bei einem Markteinbruch spricht man meist von einem Absacker von rund zwei Prozent. Dies ist nichts Außergewöhnliches. Eine Markt-Korrektion beschreibt einen Fall um rund zehn Prozent und wird tendenziell gar als etwas Gutes angesehen.
In der Spannweite von zehn bis 20 Prozent sprechen Marktbeobachter von einem Ausverkauf, besonders wenn dies über mehrere Branchen oder Länder zu beobachten ist. In dieser Phase befinden wir uns aktuell. Ein Crash wird als abrupter und weit verbreiteter Kurssturz von 20 bis 30 Prozent und mehr beschrieben. Zuletzt war dies während der Covid-Pandemie der Fall.
Der Abzug von Kapital aus den globalen Märkten droht, das Wachstum der Weltwirtschaft zu verlangsamen. Unternehmen laufen in Gefahr, weniger Geld zur Verfügung zu haben und zu Einsparungen gezwungen zu sein. Auch auf der Konsumentenseite könnte die Unsicherheit dazu führen, dass weniger Geld ausgegeben wird, was ebenfalls das Wirtschaftswachstum verlangsamt.
Dies verstärkt wiederum die Gefahr einer Rezession, besonders in Ländern, deren Wirtschaft stark auf Export basiert – so zum Beispiel Deutschland. Dauert der Ausverkauf an, könnte dies schlussendlich zu einem Stopp der Unternehmensausgaben führen, der auch die Neuanstellungen betreffen würde.
Wer selbst Aktien besitzt, ist direkt betroffen und sieht, was mit seinem angelegten Geld passiert. Doch auch diejenigen, die nicht selber Aktien halten, sind von der aktuellen Entwicklung betroffen. Zum einen investieren auch die Pensionskassen in den Aktienmarkt. Erlebt der Markt einen Ausverkauf, verlieren auch die Aktien, in denen Pensionsgelder stecken, an Wert.
Langfristig schwächt die Entwicklung die Wirtschaft. Unternehmen investieren weniger und stellen weniger Menschen an. Im Extremfall kommt es zu Schließungen und Entlassungen. Durch die Zölle könnte zudem die Inflation verstärkt werden, was die Lebenskosten verteuert.