Politik

Keine 500 Euro da – die Pannen-Liste beim Klimabonus

Noch immer haben Tausende in Österreich ihren 500-Euro-Bonus nicht erhalten. "Heute" weiß, wie lange sie noch auf ihr versprochenes Geld warten.

Rene Findenig
Bekommen sollen alle Menschen in Österreich den Klimabonus – die Praxis ist allerdings mit Problemen verbunden.
Bekommen sollen alle Menschen in Österreich den Klimabonus – die Praxis ist allerdings mit Problemen verbunden.
Karl Schöndorfer / picturedesk.com

Freitag, 30. September 2022: Der Monat ist rum – der Klimabonus aber noch nicht da? Viele Menschen in Österreich fragen sich nun, ob sie bei der Auszahlung der 500 Euro einfach vergessen wurden. Nein, sagt das zuständige Klimaschutzministerium, es würden nur nicht alle Konto-Überweisungen beziehungsweise Gutschein-Zustellungen im September erfolgen. Abgeschlossen sein solle der Vorgang bis Mitte Oktober – und niemand müsse Angst haben, dabei "vergessen" zu werden, so das Ministerium.

Allerdings zeigt der Klimabonus sehr wohl eine Pannen-Geschichte: Zum Auftakt wurde heftige Kritik daran geübt, dass beispielsweise auch inhaftierte Schwerstverbrecher in den Genuss des Klimabonus kommen. Dann flog auf, dass der Klimabonus sogar an Verstorbene ausbezahlt wurde, Neugeborene allerdings um den Bonus umfallen. Damit noch nicht genug, wurde der Klimabonus einigen Betroffenen gleich doppelt ausbezahlt, andere bekamen ihn wiederum als Gutschein per Post statt als Überweisung aufs Konto.

Auch noch kuriosere Fälle gab es, dass nämlich Erwachsenen statt 500 Euro nur 250 Euro ausbezahlt wurden – diese bekommen eigentlich nur minderjährige Kinder. Zuletzt meldeten sich aber auch einige Klimabonus-Gutschein-Empfänger bei "Heute", denen große Steine in den Weg gelegt wurden, als sie den Gutschein bei der abwickelnden Bank in Bargeld tauschen wollten. So wurden sie von Bank zu Bank geschickt, weil es in den Filialen nicht genug Bargeld gebe, um den Bonus auszahlen zu können.

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    Pleiten, Pech und Pannen

    All das reicht noch nicht? Dann gibt es auch noch Irritationen dann, wenn der Klimabonus per Post ins Haus flattern solle, es ber dank anderer Hürden nicht tut. Da der Bonus als eingeschriebener RSa-Brief zugestellt wird, darf dieser nur persönlich vom Empfänger entgegengenommen werden. Ausnahme: Man stellt Mitbewohnern oder Bekannten eine spezielle Klimabonus-Vollmacht aus. Diese gilt dann aber wiederum nur an der Haustür des Empfängers – bei der Postfiliale abholen muss den Gutschein wiederum ausschließlich der Empfänger.

    Kann man selbst aber nicht den Gutschein bei der Post abholen, braucht es wiederum eine andere – dieses Mal meist kostenpflichtige – Vollmacht, mit der dann auch Bekannte den Gutschein abholen können. Weitere Hürde: Dass man selbst den Gutschein bei der Post abholen geht, heißt noch lange nicht, dass man ihn auch bekommt. Verschickt werden die Gutscheine mit vollem Namen, also auch etwaigen zweiten Vornamen. Steht im Ausweis – Reisepass oder Personalausweis – aber nur ein Vorname, verlangt die Post zusätzlich eine Geburtsurkunde für die Abholung.

    Dann ist Anruf notwendig

    Und was passiert eigentlich, wenn man den bei der Post hinterlegten Gutschein nicht so schnell abholen kann? Drei Wochen bleibt der Brief laut Ministerium bei der Post liegen, dann gehen sie zurück an das Klimaschutzministerium. Dort müssen Betroffene dann auch anrufen, um zu erfahren, wie sie weiter vorgehen müssen, um doch noch an ihre 500 Euro zu kommen.