Österreich

Kein Defibrillator: Österreicher starb in Rom

Heute Redaktion
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Der Österreicher kollabierte vor dem Kolosseum in Rom und verstarb noch vor Ort. (Symbolbild)
Der Österreicher kollabierte vor dem Kolosseum in Rom und verstarb noch vor Ort. (Symbolbild)
Bild: Epa/Maurizio Brambatti

Ein österreichischer Tourist ist am Sonntag in Rom vor dem Kolosseum verstorben. Er wäre vielleicht noch am Leben, wenn es vor Ort Defibrillatoren gegeben hätte.

Der Österreicher hatte am Sonntagnachmittag zusammen mit seiner Ehefrau an einer Führung durch die historischen Altstadt teilgenommen. Am Eingang zur U-Bahnstation fühlte er sich womöglich aufgrund der hohen Temperaturen plötzlich unwohl und brach zusammen, wie italienische Medien berichten.

Der Touristenführer, der in Erster Hilfe ausgebildet war, suchte überall verzweifelt nach einem Defibrillator, um dem Mann zu helfen. Doch weder in der U-Bahnstation noch in nahegelegenen Cafés war einer vorhanden. Auch am Kolosseum bekam er demnach keinen.

Ambulanz konnte nichts mehr für ihn tun

Militärangehörige und ein amerikanischer Arzt, die zufällig vor Ort waren leisteten sofort Erste Hilfe. Als die Rettungskräfte, die von Augenzeugen verständigt worden waren, knapp 15 Minuten später eintrafen, kam für den Österreicher bereits jede Hilfe zu spät. Sie konnten nur mehr den Tod des Mannes feststellen.

"Wenn ein Defibrillator vorhanden gewesen wäre, wäre der Mann vielleicht noch am Leben", sagte der Toristenführer gegenüber der Tageszeitung "Il Messagero".

Heftige Kritik

Der tragische Vorfall sorgte in Rom für heftige Kritik. Wie der "Messagero" berichtet, hatten die Behörden erst vor etwa mehr als einem Jahr verkündet, dass es im Kolosseum nur vier Defibrillatoren gebe. Warum diese im Augenblick, in dem sie so dringend gebraucht wurden, plötzlich nicht auffindbar waren, wird nun untersucht.

Der Denkmalschutz in Rom, der für das Kolosseum zuständig ist, berichtete, dass am Sonntag niemand in dem Wahrzeichen um einen Defibrillator gefragt habe. "Wäre das Personal um Hilfe gebeten worden, hätten wir sofort eingreifen können", sagte ein Sprecher nach Angaben von "Il Messaggero". (red)