Suche nach Vermögen
Kein Auto, kein Haus – so lebt René Benko
Erstmals seit der Signa-Pleite zeigte sich Unternehmer René Benko der Öffentlichkeit. Der Tiroler erschien am Mittwoch in Innsbruck vor Gericht.
Damit hatte niemand gerechnet! Zum Start des gegen ihn persönlich gerichteten Konkursverfahrens am Mittwoch am Innsbrucker Landesgericht zeigte sich René Benko erstmals seit der Signa-Pleite wieder öffentlich. Was die erste Bestandsaufnahme ergab:
Die Forderungen: 28 Gläubiger wollen von Benko zwei Milliarden Euro. Bisher anerkannt sind lediglich 47,4 Millionen. Dabei geht es in erster Linie um Darlehen der ebenfalls insolventen Familie Benko Privatstiftung (die will von Benko 22 Millionen zurück), Forderungen der Signa Holding (sieben Millionen) und Finanzamt (acht Millionen).
Das Vermögen: 1,2 Millionen Euro hat Benko bisher aufs Massekonto eingezahlt, Geld, das am Ende des Verfahrens unter den Gläubigern aufgeteilt wird. Ursprung sind zum Beispiel Ersparnisse und aufgelöste Versicherungen.
Der Benko-Absturz
Immo-Jongleur ist pleite - die aktuellsten Storys
- 30-Millionen-PenthouseBenko privat – "Das Protzigste, was ich gesehen habe"20. April 2024
- So lebt er"Da wusste ich, dass René Benko größenwahnsinnig ist"20. April 2024
- Benko bettelt beim MittagessenDieser Milliardär brachte René Benko zu Fall22. April 2024
- Jurist will Geld aufspüren"Darf nichts verheimlichen" – Anwalt droht jetzt Benko23. April 2024
- Immo-Jongleur vor GerichtBenko-Gläubiger wollen 2 Mrd. € – hat er NICHTS mehr?24. April 2024
- Nun also dochJetzt ist es fix – René Benko erscheint vor U-Ausschuss24. April 2024
Was es zusätzlich noch gibt – eine von Benko selbst angefertigte Vermögensaufstellung. Was man darauf laut einem Insider allerdings vergebens sucht, sind echte Werte. Laut dieser Aufstellung besitzt der gescheiterte Immo-Tycoon nämlich weder Auto noch Haus, noch Grundstück, noch Firmenbeteiligungen im Inland. Der Verkauf der angeführten Besitztümer dürfte, so schätzt ein Beteiligter, den auf dem Massekonto hinterlegten Betrag "nicht wesentlich" ansteigen lassen.
3.700 Euro netto im Monat
Was unterm Strich genau herauskommt, ist derzeit noch offen, da Masseverwalter Andreas Grabenweger die Aufstellung erst selbst auswerten muss. Hinzu kommt: Da der erfahrene Jurist sicherstellen will, dass die Liste tatsächlich vollständig ist, müssen Nachforschungen angestellt werden. Die werden sich, so Grabenweger, über Wochen und Monate ziehen. Neben einer peniblen Überprüfung von Geschäftsunterlagen, Verträgen und Bankkonten soll nämlich auch Informationen aus dem In- und Ausland nachgegangen werden. Hier geht es um womöglich verborgene bzw. vor dem Konkurs in Sicherheit gebrachte Vermögenswerte.
Das Einkommen: Aktuell soll Benko als Angestellter einer Stiftung 3.700 Euro netto im Monat verdienen – wovon der pfändbare Anteil auf das Massekonto fließt.