Wien
Nach Tod durch Gift-Kebab – scharfe Kontrollen in Wien
Nach der Salmonellen-Welle mit einem Todesfall durch verunreinigtes Kebabfleisch fand in Wien diese Woche eine Aktion "mit scharf" statt.
Über Europa rollte unlängst eine Welle an Kebab-Gammelfleisch. Auch in Österreich sind in weiterer Folge 27 Personen an einer Salmonellenvergiftung erkrankt, zudem gibt es sogar einen Todesfall zu beklagen. Vor diesem Hintergrund hat das Einsatzteam Stadt Wien unter der Leitung der Gruppe Sofortmaßnahmen letzten Mittwoch in den Bezirken Favoriten, Rudolfsheim-Fünfhaus und Ottakring stichprobenartige Überprüfungen an Imbissständen durchgeführt
Salmonellen in Billigfleisch-Kebab – Mann ist tot >>
"Imbissstände bereichern die kulinarische Vielfalt Wiens. Dennoch muss nach zahlreichen Fällen von Salmonelleninfektionen und einem Todesfall sichergestellt sein, dass der Genuss von Speisen in Imbissständen keine Gefahr für Konsument*innen darstellt", betonte Walter Hillerer, Leiter des Einsatzteams Stadt Wien sowie der Gruppe Sofortmaßnahmen.
Polizeieinsatz bei Kontrolle
Kontrolliert wurden Aspekte wie die ordnungsgemäße Lagerung von Lebensmitteln, die Sauberkeit der Lokale, die Anmeldung der Angestellten bei der ÖGK und die Einhaltung anderer gesetzlicher Vorgaben überprüft. Zusätzlich wurden durch die MA 59 Lebensmittelproben stichprobenartig entnommen. Diese Proben werden derzeit von der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) untersucht.
Damit waren offenbar nicht alle Betriebe einverstanden: In einem Lokal war eine polizeiliche Unterstützung erforderlich.
Bilanz der Aktion:
Insgesamt wurden 19 Imbissstände kontrolliert, bei acht davon wurden Lebensmittelproben entnommen. Es kam zu 13 Organmandaten aufgrund hygienischer Missstände, einer Anzeige nach dem Ausländerbeschäftigungsgesetz, vier weiteren Ermittlungen in Bezug auf Lohn- und Sozialdumping, sieben Anzeigen nach der Allergenverordnung und drei Verstöße gegen das Allgemeine Sozialversicherungsgesetz (ASVG).
Einsatzteam-Leiter Hillerer zeigte sich zufrieden mit dem Verlauf der Aktion und versicherte, dass künftig weitere Kontrollen durchgeführt werden. Aufgrund der Vorfälle der letzten Wochen und des daraus resultierenden Vertrauensverlustes hätten Imbissstand-Betreiber derzeit mit massiven Umsatzeinbußen zu kämpfen. Aktionen dieser Art würden eine gute Möglichkeit bieten, das Vertrauen in der Bevölkerung wiederherzustellen.