Österreich

Katzenplage rottete diese Taubenart aus

Heute Redaktion
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Bild: Daniel Zupanc

Man sieht es ihr kaum an, aber die rötlichbraune Socorro Taube ist eines der ganz großen Dramen der Tierwelt. Das zutrauliche Vögelchen hatte in seiner Heimat keine Feinde, bis die Menschen Katzen auf ihrer Heimatinsel einschleppten und die ganze Population umbrachten. Seitdem ist sie in der Wildnis ausgestorben. Deshalb ist der Tiergarten Schönbrunn besonders stolz darauf, einige Exemplare zu haben - und zu züchten.

Die Socorro Taube lebte ausschließlich auf der Insel Socorro, einem Paradies im Pazifik vor der mexikanischen Küste. Dann wurde eine Militärbasis auf der Insel gegründet und mit den Soldaten kamen Katzen, die bis dahin nicht dort heimisch waren. Bald waren die ersten Exemplare verwildert - und suchten sich leichtes Futter. Die zutraulichen Tauben, die bis dahin noch nie eine Mietze zu Gesicht bekommen hatten, waren ein gefundenes Fressen. 1972 war auch die letzte wildlebende Taube verdaut, eine ganze Tierart drohte zu verschwinden.

Schnell waren davor noch einige Exemplare gefangen worden. Mit ungefähr 100 Tieren startete man ein Zuchtprogramm. Auch der Tiergarten Schönbrunn hilft, die Socorro Taube zu erhalten. Nun können die Experten jubeln: Bald soll die erste Socorro Taube wieder auf der Insel angesiedelt werden.

30 Jahre alt: Agave blüht gerade ein einziges Mal, dann stirbt sie

Neben der Socorro Taube kann man zur Zeit noch ein anderes kleines "Wunder" im Wüstenhaus bestaunen. Wobei "klein" hier relativ ist. Die Agave americana ragt meterhoch in die  Luft und ist bereits 30 Jahre alt. Sie blüht gerade - zum ersten Mal in ihrem Leben. "Die Agave americana hat einen sechs Meter hohen, gelben Blütenstand. Erst mit rund 30 Jahren blüht diese Pflanze das erste und auch das letzte Mal. Nach der Blüte treibt die Mutterpflanze Jungpflanzen als Ausläufer und stirbt dann ab", erklärt Brigitte Mang, Direktorin der Österreichischen Bundesgärten.

Ursprungsheimat der Agave ist Mexiko. Durch Forschungsreisen kam die Pflanze im 18. bzw. 19. Jahrhundert nach Europa. Heute ist sie im Mittelmeerraum weit verbreitet. Die imposante Blüte ist in den nächsten Wochen im Schönbrunner Wüstenhaus zu bewundern.