Österreich
Katastrophenalarm in allen Bezirken aufgehoben
Entspannung im Osten Österreichs: Wie der Krisenstab des Innenministerium zu den Unwettern in Teilen Österreichs mitteilt, gehen die Pegel inzwischen zurück. Der Katastrophenalarm für die Bezirke Lilienfeld und St. Pölten wurde am Samstag aufgehoben. Nun laufen in der Steiermark, Oberösterreich, Niederösterreich und dem Burgenland die Aufräumarbeiten.
die Aufräumarbeiten.
Entspannung hat am Samstag nach den starken Regenfällen der vergangenen Tage eingesetzt. Vor allem mit Aufräumarbeiten waren die Einsatzkräfte beschäftigt. Auch in Niederösterreich hatte sich die Lage bis zum Nachmittag deutlich entspannt. Endgültige Entwarnung gab es noch nicht, da in einigen Landesteilen noch immer mit Niederschlägen zu rechnen war. Rund 1.052 Feuerwehrmitglieder und 287 Soldaten standen im Einsatz.
Weiterhin Hochbetrieb in Pielach- und Traisental
Vor allem entlang des Pielach- und des Traisentals herrschte Hochbetrieb, obwohl sich die Pegel der gleichnamigen Flüsse bereits über Nacht gesenkt hatten. Neben dem Auspumpen von zahlreichen Kellern wurden tonnenweise Schlamm und Unrat mit Schaufeln und Besen entfernt. Ebenso wurden die Straßenmeistereien bei den Reinigungsarbeiten unterstützt.
Zahlreiche Straßen wurden wieder für den Verkehr freigegeben. Laut Landesfeuerwehrverband sollen auch die Arbeiten im Bezirk Lilienfeld, vor allem in St. Veit an der Gölsen, Schrambach und Kleinzell, wo zwei Katastrophenhilfsdienstzüge im Einsatz waren, gegen Abend hin beendet werden können.
Bundesheer im Einsatz
Im Bezirk Amstetten unterstützte das Bundesheer die Straßenmeisterei beim Freimachen der Bundesstraße B31 im Bereich Opponitz, St. Georgen am Reith und Hollenstein. Weiters wurden im Raum Ybbsitz Straßenunterführungen und Durchlässe gesäubert. Auch gab es mehrere Erkundungsflüge des Bundesheeres in den betroffenen Gebieten, um Hangabrutschungen geologisch beurteilen zu können.
Autos in Fluss gestürzt
Im Raum Traismauer wurden die Aufräumarbeiten bereits Samstagmittag beendet, meldete das Bezirksfeuerwehrkommando St. Pölten. Für kurze Aufregung sorgte ein Geländewagen, der im Ortsteil Unterradlberg im Bereich der Pottenbrunner Traisenbrücke auf einem überschwemmten Uferweg in den Fluss gelangte. Der 60-jährige Lenker konnte sich aber laut "144-Notruf NÖ" aus dem Fahrzeug noch rechtzeitig befreien. Er wurde mit leichter Unterkühlung ins Landesklinikum St. Pölten gebracht.
Einen ähnlichen Zwischenfall gab es im Bezirk Amstetten, wo in Oberaschbach ein Auto in einen hochwasserführenden Bach gelangte. "Der Lenker hatte großes Glück. Er blieb unverletzt", sagte Philipp Gutlederer vom "144-Notruf NÖ".
In Ebreichsdorf (Bezirk Baden) drohte der Bach "Kalte Gang" aufgrund einer defekten Wehranlage über die Ufer zu treten. Die Feuerwehr errichtete Dämme mit Sandsäcken. Zudem wurden zahlreiche Verklausungen im Gebiet entfernt. Der Pegelstand der Donau ging nach Angaben der Homepage des Hydrografischen Dienstes des Landes ebenso zurück.
Frankenfels am Freitag nicht mehr erreichbar
Am Freitag war die Lage besonders im Pielachtal noch überaus kritisch gewesen. Der Kommandant in Pielach hatte am Freitag betont, nicht notwendige Fahrten mit dem Pkw zu unterlassen. In Rabenstein (Bezirk St. Pölten) sei eine Person aus einem Fahrzeug gerettet worden, da der Lenker das Wasser auf der Straße unterschätzte. Besonders stark betroffen sei der Ort Frankenfels (Bezirk St. Pölten), der von der Außenwelt abgeschnitten war. Es gab einen Hangrutsch im Ortsgebiet, ein Haus wurde evakuiert.
Im Ortsteil Boding war ein Baustellengerüst durch die Fluten eines Baches um- bzw. teilweise weggerissen worden. In Loich (Bezirk St. Pölten) habe es Vermurungen gegeben, so Ganaus. Kirchberg war nur mehr über die Luft erreibar, beziehungsweise den Mohrigraben - beides schmale, kurvenreichen Straßen.