Ukraine

"Katastrophe" – Wagner-Chef warnt vor Ukraine-Offensive

Prigoschin klagt über Munitionsmangel und droht mit dem Abzug aus Bachmut. Die ukrainische Gegenoffensive könnte für Russland katastrophal enden.

"Die ukrainische Gegenoffensive könnte zu einer Tragödie für unser Land werden", sagt der Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin.
"Die ukrainische Gegenoffensive könnte zu einer Tragödie für unser Land werden", sagt der Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin.
IMAGO/ITAR-TASS

Der Chef der Wagner-Gruppe, Jewgeni Prigoschin, droht damit, seine Söldner aus dem weiterhin umkämpften Bachmut abzuziehen, wenn die russische Militärführung nicht mehr Munition zur Verfügung stellt. Prigoschin erklärte in einem Interview mit einem dem Kreml nahestehenden Militärblogger am 29. April, dass die Wagner-Söldner weiterhin in Bachmut kämpfen würden, sich aber "organisiert zurückziehen oder bleiben und sterben" müssten, wenn sich die Situation nicht sofort verbessere.

Seinen Angaben zufolge erhielten die Söldner bloß 800 der 4000 Granaten pro Tag, die sie derzeit anfordern würden. Es ist nicht das erste Mal, dass der 61-Jährige sich über Munitionsmangel beklagt.

Prigoschin rechnet mit Gegenoffensive Mitte Mai

Der Wagner-Chef rechnet damit, dass die ukrainische Gegenoffensive noch vor dem 15. Mai stattfinden könnte. Das russische Militär sei nicht darauf vorbereitet, Angriffe abzuwehren. "Diese Gegenoffensive könnte zu einer Katastrophe für unser Land werden", sagt der Wagner-Chef.

Prigoschins Drohung, sich aus Bachmut zurückzuziehen, könnte auch darauf hindeuten, dass er befürchtet, dass die russischen Stellungen im Rücken von Bachmut für Gegenangriffe anfällig sind, wie die US-Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW) schreibt.

Jobangebot für gefeuerten "Schlächter von Mariupol"

Prigoschin soll weiter dem ehemaligen stellvertretenden russischen Verteidigungsminister für Logistik, Generaloberst Michail Misinzew, der Berichten zufolge am 27. April von seinem Posten entlassen wurde, einen Posten als erster stellvertretender Befehlshaber der Wagner-Truppen angeboten haben.

Der Wagner-Chef erklärte in dem Interview, dass Misinzew, der auch "Schlächter von Mariupol" genannt wird, an der Front operiert habe und wegen seiner Widerspenstigkeit entlassen worden sei.

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