Österreich
Kasse zahlt zu spät: "Hatte kein Geld für Windeln"
Die Wienerin Sabrina C. (33) schlitterte in eine finanzielle Notlage, weil sie fast eine Woche auf das Karenzgeld für ihr Baby warten musste.
Ihre vier Monate alte Tochter Sophie gluckst vergnügt. Das Baby weiß nichts von Mamas finanziellem Engpass. Die 33-jährige Wienerin Sabrina C. ist Angestellte in Karenz. Mit dem hart erarbeiteten Geld kommt die Mutter genau aus. Wenn sie es rechtzeitig bekommt.
Die Wiener Gebietskrankenkasse (WGKK) hätte die Summe zum 10. des Monats überweisen sollen. Doch im Juni musste Sabrina C. fast eine Woche darauf warten. "Ich hatte nicht mal Geld für Windeln", so die junge Mutter empört.
40 Euro Mahnspesen
Wegen besserer Konditionen hatte die Wienerin zuvor die Bank gewechselt und ihre neuen Kontodaten "umgehend an die WGKK geschickt", erzählt sie. Als das Geld für Juni nicht einging, rief Sabrina C. bei der Kasse an und bat um Eilüberweisung, die ihr verweigert wurde. "Durch die Verspätung muss ich außerdem Mahnspesen von rund 40 Euro zahlen", ärgert sich die Mama.
"Bei der Anweisung des Kinderbetreuungsgeldes kam es zu einer verspäteten Anweisung, da Frau C. das Konto gewechselt hat. Hier mussten wir den Fall erneut prüfen", bestätigt die WGKK auf Anfrage. "Es ist alles korrekt abgelaufen."
Probleme mit Wahlarzt-Rechnung
Sabrina C. musste mit ihrem Baby außerdem mehr als einmal im Quartal zum Arzt. Weil es ein dringend war, ging sie zu einem Wahlarzt. Die Rechnung von 90 Euro reichte sie ein und bekam nun nach zwölf Wochen eine negative Antwort. "Ich bleibe auf den Kosten sitzen, das ist eine Zumutung! Als jahrelang zahlendes Mitglied verstehe ich nicht, dass man im Notfall nur einen Arzt besuchen soll!"
Die WGKK antwortete, dass eine Online-Einreichung schneller gewesen wäre und sagt: "Die Bearbeitung dauert im Durchschnitt fünf Wochen." Überdurchschnittlich ärgerlich für die Mutter, die selbst stets alle Rechnungen pünktlich zahlt.