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Kartell stellt Auto mit Leichen vor Regierungssitz ab

Die Opfer sollen erdrosselt, gefesselt und zum Teil gefoltert worden sein. Hintergrund dürfte der in Mexiko wütende Drogenkrieg sein.

Heute Redaktion
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Zacatecas
Zacatecas
REUTERS

Es ist eine grausame Machtdemonstration: Unbekannte haben vor einem Regierungsgebäude im Norden Mexikos ein Auto voller Leichen abgestellt. Nach Angaben der nationalen Sicherheitsbehörden wurden zehn Tote in dem Mazda gefunden.

Er sei informiert worden, dass vor dem Sitz der Regionalregierung im nördlichen Bundesstaat Zacatecas ein Wagen mit offensichtlich verstümmelten Leichen stehe, schrieb Gouverneur David Monreal am Donnerstag im Internet. Wie lokale Zeitungen berichten, handelt es sich bei den Toten um acht Frauen und zwei Männer.

Opfer zwischen 18 und 45 Jahren alt

Vier der Opfer im Alter zwischen 18 und 45 seien bisher identifiziert worden. Wie Generalstaatsanwalt Francisco Murillo Ruiseco bekanntgab wurden die meisten der Opfer erdrosselt, einige hätten Verletzungen wie von Fesseln aufgewiesen. Mindestens eine der Leichen wies zudem Spuren von Folter auf.

Die Leichen waren mitten auf dem Hauptplatz von Zacatecas deponiert worden.
Die Leichen waren mitten auf dem Hauptplatz von Zacatecas deponiert worden.
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Der Zivilschutz in Mexiko-Stadt kündigte die Entsendung von Unterstützung für die Ermittlungen an. Am Nachmittag verkündete Gouverneur Monreal auf Twitter "die Festnahme der mutmaßlichen Straftäter". Demnach werden derzeit noch die Herkunft des Fahrzeugs und dessen Bewegungen ermittelt.

Mehr als 350.000 Tote und 96.000 Verschwundene

In Zacatecas streiten sich die Drogenkartelle Sinaloa und Jalisco Nueva Generación um die Vormachtstellung im Handel mit illegalen Drogen. Erst Ende November hatte Präsident Andrés Manuel López Obrador die Region besucht und die Entsendung hunderter zusätzlicher Soldaten angekündigt. Zuvor waren im Abstand weniger Tage 15 an öffentlichen Orten aufgeknüpfte Leichen gefunden worden.

Seit rund 15 Jahren leidet Mexiko unter einer Spirale der Gewalt zwischen Drogenkartellen und staatlichen Sicherheitskräften. Seit der damalige Präsident Felipe Calderón Ende 2006 begann, den sogenannten Drogenkrieg militärisch zu bestreiten, fielen diesem etwa 350.000 Menschen zum Opfer. Weitere rund 96.000 Personen gelten als verschwunden.

Drogenkrieg fordert 92 Opfer pro Tag

Heute gibt es zahlreiche mächtige Drogenkartelle und andere kriminelle Gruppen, die oft Verbindungen zu korrupten Politikern und Sicherheitskräften haben. Die meisten Taten werden nie aufgeklärt. Im vergangenen Jahr sank die Zahl der Morde in dem nordamerikanischen Land um gut vier Prozent auf 33.410 – laut vorläufigen Zahlen, die Präsident Andrés Manuel López Obrador am Donnerstag vorstellte. Das sind rund 92 Morde pro Tag.

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