Hitziges TV-Duell

Karl Nehammer und Herbert Kickl fetzen sich im ORF

Im Infight ums Kanzleramt flogen zwischen Amtsinhaber Karl Nehammer (VP) und Herausforderer Herbert Kickl (FP) nur beim Thema Corona die Fetzen.

Newsdesk Heute
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    Im Infight ums Kanzleramt flogen zwischen Amtsinhaber Karl Nehammer (VP) und Herausforderer Herbert Kickl (FP) nur beim Thema Corona die Fetzen.
    Im Infight ums Kanzleramt flogen zwischen Amtsinhaber Karl Nehammer (VP) und Herausforderer Herbert Kickl (FP) nur beim Thema Corona die Fetzen.
    ORF

    Im mittlerweile zehnten ORF-Wahlduell ging es am Montag zwischen Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) und FPÖ-Chef Herbert Kickl heiß her. Die spannendsten Passagen:

    Kickl-Start mit Frontalangriff

    Nehammer (blaue Krawatte) und Kickl (oberster Hemdknopf offen) schenkten einander gleich eingangs nichts. Man habe heute ein "schwieriges Verhältnis" zueinander, so der FPÖ-Chef. Nehammer würde die "schlechteste Regierung der Zweiten Republik" anführen. Dann schwenkte Kickl thematisch umgehend auf Corona. Der Kanzler habe sich während der Pandemie "radikalisiert" und "Schikane gegenüber der eigenen Bevölkerung" betrieben.

    Kanzler-Konter mit Selbstkritik

    Nehammer strich in der Replik sein Macher-Image heraus; nannte die "Pandemie mit Sicherheit eine der größten Herausforderungen". In der Politik zeichne man sich dadurch aus, "Verantwortung zu übernehmen". Sein Konkurrent stehe "am Spielfeldrand" und schüre Angst. Der VP-Obmann gestand ein: "Wir haben Fehler gemacht bei unseren Entscheidungen, aber wir haben entschieden." Sein "oberstes Ziel" sei es gewesen, "Menschenleben zu retten".

    Wechselseitige Frontalangriffe

    Er kenne viele Vernünftige in der FPÖ, so Nehammer. Obmann Kickl zählt er nicht dazu. Unter ihm sei "Angstmache immer Teil der FPÖ-Politik". Das ließ der Blaue nicht auf sich sitzen: Die ÖVP habe das Umweltressort "an eine Person übergeben, die sektiererische Anwandlung hat" (er meinte Leonore Gewessler, Anm.).

    Karl Nehammer - Spitzenkandidat ÖVP

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      Karl Nehammer geht seine Kanzlertour "Stabilität für Österreich" an.
      Karl Nehammer geht seine Kanzlertour "Stabilität für Österreich" an.
      Helmut Graf

      Bodenversiegelung

      Hier sei es, so der Kanzler, "wichtig, dass man mit Augenmaß handelt". Das sieht auch Kickl so, der ausführte: "Wir dürfen uns einem planwirtschaftlichen Diktat aus Brüssel nicht unterwerfen." Eine Spitze hatte er auch hier parat: "Wir Freiheitliche sind für ein Bodenschutzgesetz. Die ÖVP will das nicht."

      Wirtschaftspolitisch

      sind sich ÖVP und FPÖ einig. Nehammer legte Wert darauf, sein Konzept früher vorgelegt zu haben.

      Herbert Kickl - Spitzenkandidat FPÖ

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        Herbert Kickl wünscht sich eine 'Festung Österreich'.
        Herbert Kickl wünscht sich eine 'Festung Österreich'.
        Sabine Hertel

        Ablehnung der ÖVP

        Das kategorische "Nein" beunruhigt Kickl nicht – "wenn wir unser Ziel erreichen und Erste werden". Es wäre dann das erste Mal, dass eine Partei, die verliert, sich und ihre Spitze nicht hinterfrage: "Dann kommt Bewegung in die Sache."

        Russland-Sanktionen

        Für den FPÖ-Boss nur "ein anderes Wort für Wirtschaftskrieg"; für den Regierungschef ein klares Signal dafür, dass man politische Grenzen in Europa nicht wieder mit Kriegen verschieben könne.

        Migration

        Nehammer warf Kickl erneut "Angstmacherei" vor; plädierte für europäische Lösungen. Der FP-Chef geißelte den EU-Migrationspakt als "Mogelpackung" und "Pullfaktor Ende nie"; Kickl will "eine totale Umkehr in unserem Denken und Handeln"; eine "Festung Österreich", wenn eine Festung Europa nicht gelinge.

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          SPAR/ Peakmedia Dominik Zwerger

          Auf den Punkt gebracht

          • Im zehnten ORF-Wahlduell lieferten sich Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) und FPÖ-Chef Herbert Kickl einen hitzigen Schlagabtausch, insbesondere zum Thema Corona, wobei Kickl Nehammer vorwarf, während der Pandemie die Bevölkerung schikaniert zu haben
          • Nehammer konterte mit Selbstkritik und betonte seine Verantwortung, Menschenleben zu retten, während beide Politiker auch in anderen Themen wie Bodenversiegelung, Wirtschaftspolitik, Russland-Sanktionen und Migration auf Konfrontationskurs blieben
          red
          Akt.
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