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Lauterbach: "Kommen mit Anzeigen kaum nach"

Der deutsche Gesundheitsminister Karl Lauterbach macht nun Hassnachrichten öffentlich, die er während der Pandemie erhalten hat.

Tobias Kurakin
Karl Lauterbach wird heftig bedroht.
Karl Lauterbach wird heftig bedroht.
Bernd von Jutrczenka / dpa / picturedesk.com

Der tragische Tod der oberösterreichischen Ärztin Lisa-Maria Kellermayr, die zuvor von Impfgegnerinnen und Gegnern massiv bedroht wurde, hat hohe Wellen geschlagen. Immer mehr prominente Personen gehen seither mit dem Hass, dem sie ausgesetzt sind, an die Öffentlichkeit – so auch der deutsche Gesundheitsminister Karl Lauterbach.

Mückstein spricht offen über Hass

Nachdem der ehemalige österreichische Pandemie-Manager Wolfgang Mückstein mit dem "profil" offen über Anfeindungen gegen ihn sprach, zeigt nun auch Lauterbach Auszüge der schlimmsten Drohungen gegen ihn. Unter einem Post einer AFD-Politikerin, die einen Link über die Pläne der deutschen Regierung, die Maskenpflicht wieder einzuführen, teilte, ging es heftig zu.

"Geh mal sterben alter Mann, Hypochonder", schreibt ein User. Ein anderer meint, Lauterbach gehöre "endlich weggesperrt, wegen seiner Panikmache". Ein weiterer Kommentar will, dass sich der Gesundheitsminister eine Plastiktüte über den Kopf zieht, die am Hals zugeklebt wird. Besonders erschreckend ist die Äußerung von Michael M., der davon spricht, dass das "Volk ans Gewehr" soll.

Die öffentlichen Mordaufrufe gegen Lauterbach lassen mittlerweile auch den erfahrenen Spitzenpolitiker nicht mehr kalt. Auf Twitter schreibt er: "Während früher solche Aufrufe nur in geschlossenen Gruppen vorkamen, werden sie jetzt zunehmend öffentlich und erreichen mehr potenzielle Täter. Das Netz muss sicherer werden. Mein Büro kommt mit Anzeigen kaum nach."

Lauterbach, der derzeit selbst an Corona erkrankt ist, wurde im Verlauf der Pandemie zum Hauptziel rechter Gruppen, die ihren Hass an ihm abladen. Die Gefahr, die von diesen Personen ausgeht, ist jedenfalls real. Im September 2021 hatte ein Mann in Rheinland-Pfalz einen Tankwart erschossen, da dieser ihn aufforderte, eine Maske zu tragen.

Zudem wurde im März bekannt, dass Personen aus der Corona-Querdenker-Szene in Deutschland planten, Lauterbach zu entführen und ein Blackout im ganzen Land zu verursachen, um einen Putsch zu vollziehen. Zudem soll die Truppe auch vorgehabt haben, andere Politiker aus dem Weg zu räumen und einen Doppelgänger des Präsidenten, des Kanzlers oder eines anderen prominenten Politikers auftreten zu lassen.

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