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So verteidigt Kneissl die Einladung von Putin

Heute Redaktion
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    So dankte Kneissl dem russischen Präsidenten Putin für seinen Besuch - mit einem Kniefall.
    So dankte Kneissl dem russischen Präsidenten Putin für seinen Besuch - mit einem Kniefall.
    ROLAND SCHLAGER / APA / picturedesk.com

    Dass Putins Hochzeitsbesuch politische Wellen geschlagen hat, will Kneissl so nicht wahrgenommen haben. Auch der Knicks sei reine Formalität gewesen: "Unterwerfe mich niemandem!"

    Genau eine Woche nachdem es Karin Kneissl mit ihrer privaten Hochzeitsfeier in die internationalen Schlagzeilen geschafft hat, nimmt die FPÖ-Außenministerin nun erstmals Stellung zu ihrer für viel Zündstoff sorgenden Einladung des russischen Präsidenten Wladimir Putin und ihrem tiefen Knicks nach dem gemeinsamen Tänzchen. Putin hatte bereits Mitte der Woche über seine Beweggründe, als Gast teilzunehmen, gesprochen – "heute.at" berichtete.

    Kneissl, seit der Trauung auf Hochzeitsreise, besuchte am Samstag das Forum Alpbach in Tirol, wo sie an politischen Gesprächen teilnimmt. Gegenüber dem "Ö1 Morgenjournal" hat die Außenministerin einmal mehr die Einladung Putins verteidigt.

    Hätte Kneissl damit rechnen müssen, dass ihre Hochzeit dadurch zu einem weltweit beachteten Politikum würde? "Nein, damit musste ich überhaupt nicht rechnen", erwidert die Außenministerin. Die Hochzeit sei als "absolutes privates Ereignis" geplant worden. Anfang Juni seien dann auch die Kollegen in der Bundesregierung und den Bundespräsidenten (Nachsatz: "Weil sich das so gehört.") eingeladen worden. Als Putin auf Staatsbesuch in Wien war, habe sie dem russischen Präsidenten auch ihren Verlobten vorgestellt und im selben Rahmen eine spontane Einladung zur Hochzeit ausgesprochen. "Ich hatte damit wirklich nicht gerechnet", erzählt Kneissl weiter. Erst am 19. Juli habe sie selber erfahren, dass der Russen-Präsident diese auch annehmen würde: "Wir haben diesen Besuch auch weiterhin als private Feier konzipiert."

    Trotz mehrerer Treffen in der Vergangenheit und der gemeinsamen Hochzeitsfeier seien sie und Putin aber keine Freunde. "Freundschaft, so etwas entsteht nicht so schnell", so Kneissl. Putin habe aber bei den gemeinsamen Gesprächen Interesse für ihre Sicht der Dinge auf Entwicklungen im Nahen Osten gezeigt. "Letztendlich ist ein persönlicher Kontakt immer etwas das hilft, um gerade in verfahrenen Situationen – und die haben wir zweifellos mit Russland – eine Vertrauensbasis herzustellen", erklärt die Außenministerin weiter.

    "Unterwerfe mich niemandem!"

    Dass die Einladung politisch Wellen geschlagen hat, habe sie nicht so wahrgenommen. Es sei zwar nicht ihre Absicht gewesen, doch die Aufmerksamkeit für Österreich habe dafür einen positiven Werbeeffekt auf den Tourismus gehabt, sagt Kneissl im Interview. "Die Berichterstattung hat gezeigt: So feiert man in Österreich eine Hochzeit, hat schöne Landschaftsbilder gezeigt und das hat auch einen Effekt auf die österreichische Fremdenverkehrswirtschaft."





    Würde Kneissl den umstrittenen Knicks am Ende ihres Tänzchens mit Putin ungeschehen machen, wenn sie könnte? Der Knicks habe sich aus dem Walzer heraus ergeben, klärt die Politikerin auf. Dieser sei Usus bei solchen Tänzen. "Und der russische Staatspräsident hat sich zuvor verbeugt. Ich habe diese Verbeugung erwidert mit einem Knicks", so Kneissl weiter. Dieser sei danach fälschlicherweise als "Unterwerfungsakt" gedeutet worden. Die Außenministerin kontert: "Jeder der mich kennt, weiß, dass ich mich niemanden unterwerfe."

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      Helmut Graf

      (red)