Coronavirus

Kanzler wird "Zügel der Ungeimpften straffer ziehen"

Bundeskanzler Alexander Schallenberg beteuert, dass man keinesfalls spalten wolle. So erklärte er die Notwendigkeit neuer Regeln.

Leo Stempfl
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Bundeskanzler Alexander Schallenberg verkündete die Eckpunkte der neuen Corona-Regeln.
Bundeskanzler Alexander Schallenberg verkündete die Eckpunkte der neuen Corona-Regeln.
ORF

Explosionsartig stiegen die Corona-Zahlen zuletzt an, während die Impfquote bei etwas unter 65 Prozent stagnierte. Mittlerweile sind über 350 Intensiv-Betten belegt, bis zu 32 Menschen sterben jeden Tag an den Folgen ihre Corona-Erkrankung. Es kam, was kommen musste: Verschärfungen. Die Stufe 4 des Corona-Stufenplans wird vorgezogen und soll bereits ab Montag gelten.

Heißt: Nur noch Geimpfte und Genesene haben in Gastronomie, beim Friseur oder bei Events ab 25 Personen Zutritt. Wer sich jetzt impfen lässt, kann sich vier Wochen lang "reintesten". Für alle kommt aber die FFP2-Maske im Handel zurück. Nach neun Monaten wird außerdem die Booster-Impfung fällig. Details wurden Freitagabend bei einer Pressekonferenz bekanntgegeben.

Die neuen Corona-Regeln
1.   Aus 3G wird 2G - gleichzeitiges Inkrafttreten der Stufen 2, 3 und 4 mit Montag, 8. November 2021
2.   Nachschärfungen im Veranstaltungsbereich
3.   österreichweite Vereinheitlichung der Maskenregelungen
4.   Neuerungen beim Grünen Pass
5.   Rasche Durchführung der Auffrischungsimpfungen und weitere Maßnahmen zur Anhebung der Durchimpfungsrate
6.   Flächendeckender Ausbau des PCR-Test-Angebots, um Antigen-Tests so rasch als möglich durch PCR-Tests zu ersetzen
7.   Verstärkte Kontrollen der Maßnahmen
8.   Hochinzidenzerlass und damit Ausreisekontrollen fallen weg

Wie schon der Papst sagte

Alexander Schallenberg findet, das medizinische Personal habe es sich verdient, dass die Bevölkerung alles in seiner Macht stehende tut, um eine Überlastung zu verhindern. Die Stufen 2 und 3 werden zusammengelegt, angesichts der Dynamik die nächste Stufe vorgezogen.

Dienen soll das als Anreiz. "Wir werden daher die Zügel für die Ungeimpften straffer ziehen." Keiner will spalten, aber es sei die Verantwortung der Politik, die Menschen in unserem Land zu schützen.

Bundeskanzler Alexander Schallenberg sagt: "Die Lage in Österreich ist ernst – so wie in einer ganzen Reihe anderer europäischer Staaten. Die Dynamik ist außergewöhnlich und die Belegungen in den Intensivbetten steigen deutlich schneller als erwartet. Daher werden wir den von der Bundesregierung und den Landeshauptleuten gemeinsam entwickelten Stufenplan beschleunigen und Maßnahmen vorziehen. Es ist schlicht und einfach unsere Verantwortung, die Menschen in unserem Land zu schützen. Dieser Verantwortung kommen wir nach. Auch im Hinblick auf das Weihnachtsfest, das in wenigen Wochen ins Haus steht und der Wintersaison, die für uns als Tourismusland so wichtig ist. Daher war es wichtig, rasch und verantwortungsvoll zu handeln."

Akt der Nächstenlieben

"Keiner kann sich dieser Herausforderung entziehen." Denn: Wenn man in ein Auto steigt, legt man einen Gurt an. "Die Corona-Impfung ist quasi unser Sicherheitsgurt." Wie Papst Franziskus schon sagte, die Impfung ist ein Akt der Nächstenliebe. Außerdem neu: Nichts schon mit zwei, sondern "für die Grundimmunisierung braucht man drei Impfungen."

"Jeder Desinfektionsspender ist ein Ort der Nächstenliebe", führt Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein anschließend aus.

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    Der Corona-Gipfel im Bundeskanzleramt
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    HERBERT NEUBAUER / APA / picturedesk.com