Österreich
Streit? Schallenberg erteilt Mückstein-Plänen Absage
Nur Zwischenschritt oder das Maximum an Einschränkungen? Nach dem Mückstein-Kracher sind Fragen offen. Der Kanzler stand bei Ö1 Rede und Antwort.
Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) sprach am Sonntag im ZIB-Studio von weiteren Maßnahmen. Sogar Ausgangssperren für Geimpfte stünden nach dem Lockdown für Ungeimpfte zur Debatte, sagte der Minister und brachte so auch den Kanzler in Erklärungsnot.
Am Montag in der Früh lud der ORF darum auch Alexander Schallenberg (ÖVP) zum Interview ins Ö1-Morgenjournal. Dort machte Schallenberg gleich deutlich, was er vom Plan seines Kollegen hält: "Mein Ziel ist klar, die Ungeimpften zur Impfung zu bringen und nicht die Geimpften einzusperren." Zwar bestätigte er, dass die Maßnahmen am Tisch lägen, betonte jedoch auch: "Die Sinnhaftigkeit sei dahingestellt!"
Schallenberg will weiterhin vor allem auf Motivation zum Jaukerl setzen. Der einzige Ausweg aus der Pandemie sei die Impfung, so der Kanzler. Die Inzidenzen sprächen schließlich eine deutliche Sprache. Am Montag lag der Wert der 7-Tages-Inzidenz bei den Ungeimpften laut Schallenberg "weit über 100", für den geimpften Teil der Bevölkerung dagegen "knapp über 300". Der ÖVP-Politiker hofft darum, dass sich jetzt durch den Lockdown viele Ungeimpfte "solidarisch zeigen". Maßnahmen für die Nachtgastronomie schließt er derzeit aus.
Schallenberg will Schulen offen lassen
Den Lockdown für Ungeimpfte verteidigte der schwarze Politiker. "Leider Gottes bedarf es harscherer Maßnahmen. Wir haben uns die Entscheidung aber nicht leicht gemacht." Doch: "Kaum sagt man 2G in der Freizeit haben wir wieder 1000 Menschen an den Impfstraßen."
Darüber hinaus schickte Schallenberg im Ö1-Gespräch auch ein Zeichen an Eltern und Lehrer. "Die Schulen werden offen bleiben", so der Kanzler. Seit Montag sind in den Bildungseinrichtungen die erweiterten Regeln für zwei Wochen in Kraft. Ein Experiment sei der derzeitige Weg jedoch nicht. Schallenberg verwies in dieser Frage auf den Kinderimpfstoff. "Wir erwarten in circa zwei Wochen die Freigabe eines Impfstoffes."