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Kanzler-Cabrio um 85.100 Euro versteigert
Der ehemalige Bundeskanzler Bruno Kreisky nutzte das Fahrzeug von 1978 bis 1990. Jetzt wurde es für das Dreifache des Ursprungspreises versteigert.
Der SPÖ-Politiker Bruno Kreisky zählt immer noch zu den bekanntesten Persönlichkeiten der Zweiten Republik. Von 1970 bis 1983 war er österreichischer Bundeskanzler, dann zog er sich aus der Politik zurück und verbrachte zunehmend Zeit auf seinem Anwesen auf der Insel Mallorca. Als fahrbarer Untersatz diente Kreisky auf der Insel ab 1978 ein VW 1303 Cabriolet, welches dort am 5. Mai 1978 auf ihn selbst mit dem Kennzeichen 1-PM-8483 zugelassen wurde.
Nach seinem Tod 1990 blieb der VW-Käfer noch Jahre bei Kreiskys Familie auf der Insel, wie auch die Aufkleber auf der Windschutzscheibe zeigen. Ein Freund der Familie, ein Gastronom im zweiten Bezirk, durfte anschließend das bereits in die Jahre gekommene, aber weitgehend original erhaltene Cabriolet übernehmen und behielt es, bis er es vor gut fünf Jahren an den Einbringer verkaufte. Der ließ die löchrigen Bodenbleche erneuern, bewahrte es ansonsten aber weiterhin in jenem unberührten Zustand, in dem es sich nach wie vor befindet - selbst die Delle in der vorderen Stoßstange, die bereits auf alten Fotos mit Bruno Kreisky zu finden ist. Es folgte ein längerer Aufenthalt im Wiener Technischen Museum, bis es vergangenen Samstag einen neuen Besitzer fand.
Schätzwert 30.000 bis 40.000
Ein vom Auktionshaus bezeichneter "Enthusiast" sicherte sich das ehemalige Urlaubsgefährt für 85.100 Euro, dem nahezu Dreifachen der Schätzung. Das sonnengelbe Gefährt war im Zuge einer Auktion von 87 klassischen Fahrzeugen angeboten worden. Der Schätzwert lag laut Aussendung bei 30.000 bis 40.000 Euro.