Österreich

Kannibalismus auf Hof in Oberösterreich entdeckt

Auf einer Schweinemast in Oberösterreich wurden furchtbare Zustände aufgedeckt. Die Tiere lebten im eigenen Kot, fraßen sich gegenseitig auf.

Heute Redaktion
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Im Bezirk Gmunden wurden in einem Schweinestall unvorstellbar grausame Zustände entdeckt.
Im Bezirk Gmunden wurden in einem Schweinestall unvorstellbar grausame Zustände entdeckt.
Bild: iStock

Der Fall kam durch eine anonyme Anzeige beim Veterinärdienst der Bezirkshauptmannschaft Gmunden ins Rollen.

Am Montag kam der Amtstierarzt zu dem landwirtschaftlichen Betrieb im Bezirk Gmunden zur Überprüfung.



Nichts für schwache Nerven

§ 222 StGB sagt über Tierquälerei

(1) Wer ein Tier

1. roh misshandelt oder ihm unnötige Qualen zufügt,

2. aussetzt, obwohl es in der Freiheit zu leben unfähig ist, oder

3. mit dem Vorsatz, dass ein Tier Qualen erleide, auf ein anderes Tier hetzt,

ist mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahre zu bestrafen.

(2) Ebenso ist zu bestrafen, wer, wenn auch nur fahrlässig, im Zusammenhang mit der Beförderung mehrerer Tiere diese dadurch, dass er Fütterung oder Tränke unterlässt, oder auf andere Weise längere Zeit hindurch einem qualvollen Zustand aussetzt.

(3) Ebenso ist zu bestrafen, wer ein Wirbeltier mutwillig tötet.

Was er dann dort sah, ist nichts für schwache Nerven. Laut Polizei waren in dem Stall 63 Schweine, die noch lebten, teilweise aber schon in erbärmlichem Zustand waren.

"Sie befanden sich teilweise bis zum Bauch in Exkrementen", so die Polizei in einer Aussendung.

Es wurde noch schlimmer: Unter den noch lebenden Schweinen waren mehrere Kadaver von verstorbenen Tieren.



"Von verendeten Tieren ernährt"


"Offensichtlich dürften sich die überlebenden Schweine bereits von den verendeten Tieren ernährt haben", so die Polizei.

Der 52-jährige Besitzer sagte, er habe den Stall seit einem Jahr nicht mehr gesehen. Die 47-jährige Bäuerin sagte, sie habe die Tiere noch am Vormittag gefüttert.



Frau sagte, ihr sei alles über den Kopf gewachsen


"Wie es zu den verheerenden Zuständen in den Ställen gekommen ist, konnten beide nicht schlüssig begründen", so die Polizei. Die 47-Jährige sagte, ihr sei "alles über den Kopf gewachsen".

Die noch lebenden Tiere wurden am Dienstag vom Amtstierarzt mit Unterstützung des örtlichen Bauernbundes notgeschlachtet.



31 Kadaver gefunden


Als der Stall geräumt wurde, wurden die Kadaver von mindestens 31 (!) weiteren Schweinen gefunden.

Die beiden Landwirte wurden wegen Tierquälerei bei der Staatsanwaltschaft Wels angezeigt.

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