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Kampusch schloss Pakt mit ihrem 18-jährigen Ich

Natascha Kampusch sprach mit Corinna Milborn, wie sie die Zeit in der Gefangenschaft überleben und sich selbst befreien konnte.

Heute Redaktion
Natascha Kampusch hat ein neues Buch geschrieben.
Natascha Kampusch hat ein neues Buch geschrieben.
Isabelle Ouvrard / SEPA.Media / picturedesk.com

Ihre Geschichte ging um die Welt: Im Alter von zehn Jahren wurde Natascha Kampusch am Schulweg entführt und acht Jahre lang in einem Keller festgehalten. Im August 2006 gelang ihr die Flucht. Danach wurde sie zu einer der bekanntesten Österreicherinnen, auch zur polarisierenden Medienfigur.

Hand an die Tapete gelegt

Nun präsentiert 34-jährige Wienerin ihr neues Buch "Stärke zeigen". Am Mittwoch war Kampusch bei Corinna Milborn auf "Puls24" zu Gast und sprach darüber, wie sie die Zeit in der Gefangenschaft überleben und sich selbst befreien konnte.

"Ich habe oft die Augen geschlossen und die Hand an die Tapete gelegt und mir vorgestellt, dass ich in meinem Kinderzimmer bin", sagt Kampusch. Oft habe sich auch zurückerinnert an ihre Großmutter. "Das hat mir ganz viel Kraft gegeben." 

Gegen Entführer zur Wehr gesetzt

Immer wieder hat sie es in den acht Jahren geschafft, stark zu bleiben und sich gegen ihren Entführer zur Wehr zu setzen. Als er etwa von ihr verlangt hat, vor ihm zu knien, hat sie dies verneint.

"Ich hab dieses Selbstbewusstsein schon lange gehabt, durch meine Familie und durch das positive Feedback als Kind. Mir war klar, dass man sich nicht niederkniet vor anderen Personen und ich kannte das auch von meiner Mutter nicht, also wollte ich das einfach nicht machen", so Kampusch im Interview.

"Ich versprach mir, mich selbst zu befreien"

Am Anfang hatte sie noch gehofft, dass sie jemand findet. Mit der Zeit hat sie diesen Gedanken dann aufgegeben und einen Pakt mit ihrem 18-jährigen Ich geschlossen. "Ich versprach mir, dass ich mich selbst befreien werde und ich hab es auch gehalten."

In den Jahren nach ihrer Befreiung kam es auch in der Presse und in der Bevölkerung zu negativen Reaktionen. Auch hier hat sich Kampusch immer wieder gegen den Hass gewehrt. "Es gibt da nichts zu verharmlosen, es war so", erklärt sie in Anspielung auf die journalistische Auseinandersetzung mit ihrem Fall.

Zudem hat sie jahrelang eine Gesprächstherapie gemacht, um sich mit ihrer Vergangenheit auseinanderzusetzen. "Ich wusste von Anfang an, dass das der richtige Weg ist. Das hat mir viel gebracht."

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    Natascha Kampusch
    Natascha Kampusch
    (Bild: Helmut Graf)
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