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Kameras in FFP2-Masken – bizarrer Fall aufgeflogen
Am Mittwoch flog in Bayern ein Betrüger bei einer Verkehrskontrolle auf. Mit Minikameras half er seinen Kunden durch die Theorieprüfung.
Der Verdächtige flog am Mittwoch bei einer zufälligen Kontrolle auf der Autobahn auf, wie der "Spiegel" berichtet. Um seinen Kundinnen und Kunden beim Bestehen der theoretischen Fahrprüfung zu helfen, soll der 43-Jährige sie mit Funk-Ohrstöpseln und Minikameras ausgestattet haben. Die Kameras baute er in die FFP2-Masken ein. Bei der Kontrolle wurden die manipulierten Masken und anderes Beweismaterial in seinem Auto gefunden.
Betrug mit Sensor und Minikamera
Wie der Spiegel schreibt, filmt die Kamera während der Prüfung die Fragen und Antworten. Fährt die geprüfte Person mit der Maus über die richtige Antwort, kann der Komplize dies über ein Handy oder Vibrationsgerät kommunizieren.
Der Sprecher des Technischen Überwachungsvereins (TÜV) im Rheinland kommentierte: "Da ist eine kriminelle Bande am Werk, die diese Technik verkauft". Gegen den in Bayern erwischten Mann wird nun wegen eines Verstoßes gegen das Telekommunikationsgesetz ermittelt.
Betrugsfälle häufen sich – auch in Österreich
Betrugsfälle dieser Art kommen in Deutschland immer häufiger vor. 2021 wurden demnach in Rheinland-Pfalz insgesamt 134 Betrugs- und Täuschungsmanöver entdeckt, berichtete der SWR Ende Februar.
Auch in Österreich kam es bereits zu Betrugsfällen bei der Theorieprüfung: Im Dezember 2021 kam die Kärntner Polizei einem Mann auf die Schliche, der mittels High-Tech-Gaunerei mindestens 50 Führerscheinanwärter durch die Theorieprüfung geschleust haben soll – "Heute" berichtete. Mit dem Tragen der FFP2-Masken bei der Prüfung haben Betrüger jedoch besonders leichtes Spiel.