Niederösterreich
Justiz ermittelt nach tödlichem Pyro-Unfall
Nach dem tödlichen Silvesterunfall in Klausen-Leopoldsdorf hat die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt ein Ermittlungsverfahren eingeleitet.
Im Raum steht laut Behördensprecher Erich Habitzl der Verdacht der grob fahrlässigen Tötung und der fahrlässigen Körperverletzung. Wie berichtet ist in der Silvesternacht ein 23-Jähriger nach der Zündung einer Kugelbombe in Klausen-Leopoldsdorf (Baden) gestorben.
Polizeibericht noch ausständig
Laut dem vorläufigen Obduktionsergebnis erlitt der junge Mann aus dem Bezirk Baden ein offenes Schädel-Hirn-Trauma. Zu den laufenden Ermittlungen sagte Habitzl, dass noch nicht alle Zeugen vernommen worden seien. Außerdem ausständig sei ein erster umfangreicher Bericht der Polizei. Bisherige Einvernahmen ergaben, dass der verwendete Feuerwerkskörper unmittelbar nach der Zündung explodiert sein dürfte. Ein 21-Jähriger wurde dabei schwer verletzt, eine 19-Jährige sowie ein 25-Jähriger erlitten leichte Blessuren.
23-Jähriger kaufte Rakete in Tschechien
Das Trio hatte sich gemeinsam mit dem späteren Todesopfer in direkter Nähe zum Pyrogegenstand aufgehalten, um den vorherrschenden Wind abzuschirmen. Anwesend waren auch noch mehrere weitere Personen. Die Zusammenkunft auf einer Wiese war als Silvesterfeier geplant gewesen. Bei der gezündeten Kugelbombe handelt es sich laut Exekutive um einen Feuerwerkskörper der Kategorie F4. Von Pyro-Gegenständen dieser Klasse geht per Definition große Gefahr aus. Vorgesehen ist die Verwendung nur von Personen ab 18 Jahren mit Fachkenntnis.
Einen entsprechenden Nachweis besitzt allerdings keiner der in Klausen-Leopoldsdorf Beteiligten. Der Gegenstand wurde vom 23-Jährigen gemeinsam mit weiteren Personen in Tschechien gekauft und illegal nach Österreich gebracht.
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