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Just Dance 2017 im Test: Sing und schwing das Bein

Just Dance 2017 hat es nun auch auf die Nintendo Switch geschafft und lädt zum Tanz im Wohnzimmer ein.

Heute Redaktion
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Ganz ehrlich, die Freude war enden wollend, als Just Dance 2017 neben The Legend of Zelda: Breath of the Wild der Test-Nintendo-Switch beilag. Nicht, weil Just Dance eine schlechte Serie ist - das Gegenteil ist der Fall -, sondern weil ich als überzeugter Antitänzer bisher dem Hüftkreisen und Hüpfen im eigenen Wohnzimmer wenig Freude abgewinnen konnte. 

Ein möglicherweise großer Nachteil, für mich aber eher von Vorteil ist, dass die Switch-Tanznummer ohne Kameraerfassung vonstatten geht. Wie auf der Wii reicht es hier aus, die Arme, in den meisten Fällen sogar nur die Hände zu bewegen, denn die Bewegungen werden von den Joy-Con erfasst.

Ob das Händeringen statt dem Tanzbein schwingen in meinem Fall ein besseres Bild abgibt, wage ich zu bezweifeln. Tanzfreunde dürften aber eher darauf geschielt haben, möglichst den ganzen Körper einsetzen zu müssen.

Wenig Infos zu Beginn

Auch wenn das Steuerungskonzept nun nicht sehr schwierig zu erfassen ist, fehlte zu Beginn doch eine etwas tiefergehende Einschulung in den Tanz-Titel. Hier wird nur kurz beschrieben, wie man die Joy-Con richtig hält, dann ist man auf sich alleine gestellt. Kurios wirkt auch, dass die Joy-Con von Spielern nur in der rechten Hand benutzt werden - warum nicht je ein Joy-Con pro Hand für verschiedene Choreographien der Arme verwendet werden, erschließt sich mir nicht.

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Nur mit zwei Spielern ist dieser Fakt logisch, denn dann hat jeder Spieler seinen eigenen Joy-Con in der rechten Hand. Das erspart dann auch, dass man sich zum gemeinsamen Spielen unbedingt ein zweites Paar Joy-Con zulegen muss. Umso attraktiver fand ich dann überraschenderweise das Tanzen selbst, denn das macht doch Spaß, wenn man den eigenen Tanz-Schweinehund überwunden hat. Anfänger werden zwar schnell über die flotten Bewegungsvorgaben des Monitor-Männchens stolpern, doch zeigte sich auch eine Motivation, es beim nächsten Song besser zu machen.

Spaßige Inhalte

Wer sich, wie ich, vom bloßen Tanzen nicht wirklich lange fesseln lässt, dem stehen immerhin noch eine Reihe witziger Inhalte zur Verfügung. Neben Singleplayer-Modus und dem Tanzduell mit einem Partner kann man sich in einigen Herausforderungen messen. Am meisten beeindruckte hier die "Just Dance Machine", die - wer hätte es gedacht - eine Art Kampagne samt Story ins Spiel bringt. Aliens sind nämlich über der Erde abgestürzt und müssen ihr Raumschiff durch Energie betanken, die Menschen beim Tanzen freisetzen.

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Daneben bekommt man in "Dance Quest" je drei Songs einer Musikkategorie serviert und erhält nach deren Absolvierung eine Gesamtwertung. "Sweat + Playlist" ist dagegen offenbar als Fitnessprogramm ausgelegt und liefert Songs samt Kalorienwerte, die man verbrennen soll, wenn man den Titel möglichst perfekt tanzt. Zur Verfügung stehen übrigens über 40 neue Songs, das eigentlich kostenpflichtige Abo "Just Dance Unlimited" liefert zudem Dutzende Songs für einen dreimonatigen Zeitraum kostenlos.

Fazit: Kleine Störungen, insgesamt aber solide

Aufgrund der fehlenden Kameraerfassung der Bewegungen hatte ich mich eigentlich auf Bewegungs-Unschärfen und -Fehler bei der Switch-Version eingestellt. So kommt es zwar vor, dass richtig ausgeführte Bewegungen als falsch erkannt werden oder falsch ausgeführte Bewegungen als richtig durchgehen. Insgesamt stellt dies aber Ausnahmen dar, die sich manchmal zeigen, aber nicht ständig stören. Nicht neu, aber dennoch positiv: Wieder kann man auch Smartphones zum Controller machen, indem man sie mit einer App koppelt. So können, ist der Platz vorhanden, bis zu sechs Spieler an einer Switch antreten.

Allerdings: Es muss entweder mit Smartphones oder den Joy-Con gespielt werden, eine Kombination aus beidem geht nicht. Daneben liefert Just Dance 2017 gewohnt gute Qualität: Die Lieder klingen super, die Titel-Auswahl bedient viele Geschmäcker, die Grafik und Effekte sind grellbunt dem "Feel Good"-Setting angepasst und in einer Partyrunde macht das Spiel so richtig Spaß - auch mir als Antitänzer. Für Kenner der Serie bietet sich aber nichts bahnbrechend Neues: Wer Just Dance 2017 nicht als ersten Tanztitel für die Switch, sondern für eine andere Plattform ins Auge fasst, ist mit den bisherigen Just-Dance-Games genauso gut bedient - und mit den Konsolen, die eine Kameraunterstützung bieten, sogar noch besser.