Politik

Julia Herr will 1.700 Euro für Rekruten und Zivis

Die SPÖ-Abgeordnete wettert gegen die Pläne der türkisen Verteidigungsministerin Klaudia Tanner.

Heute Redaktion
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Wenn es nach Verteidigungsministerin Klaudia Tanner geht, müssen "sehr rasch" mehr junge Männer zum Heeresdienst einrücken oder zum Zivildienst. Denn die Regierung will de facto die Untauglichkeit abschaffen. Eine "Reform der Tauglichkeitskriterien", heißt es im Koalitionspakt, soll in Zukunft zwei Tauglichkeitsstufen bringen.

"Volltauglich" entspricht der bisherigen Tauglichkeit, also uneingeschränkter Einsatz beim Bundesheer und beim Zivildienst. Auf Bestreben der Regierung soll aber der Status "Teiltauglich" hinzukommen. Mit dieser Einstufung können junge Männer nicht normal eingesetzt werden, erhalten aber Aufgaben im Büro, in der Küche oder eine andere "individuell passende Tätigkeit". Wirklich untauglich sollen künftig nur noch Menschen sein, die nachweislich körperliche oder geistige Behinderungen haben.

Mehr Geld gefordert

Für Julia Herr, SPÖ-Abgeordnete im Nationalrat und Chefin der Sozialistischen Jugend, ist das der falsche Weg. "Die Debatte um die Teiltauglichkeit ist eine scheinheilige Ablenkung vom eigentlichen Misstand: Junge Männer werden zu diesen Diensten eingeteilt, ob sie wollen oder nicht", so Herr in einer Aussendung. "Als Entlohnung gibt es nur ein mickriges Taschengeld! Statt den Pool an potentiellen Rekruten mit solchen verzweifelten Maßnahmen zu vergrößern, sollte sich Ministerin Tanner überlegen, warum der Wehrdienst so unattraktiv und unbeliebt ist."

Sie fordert eine Entlohnung von Grundwehr- und Zivildienern mit mindestens 1.700 Euro im Monat. Derzeit erhalten junge Männer beim Heer 321,22 Euro im Monat (nach Beförderung mehr), für Zivildiener gibt es eine Grundvergütung in Höhe von 339 Euro (zuzüglich Verpflegungsgeld, Zuschläge).

Beim Zivildienst wünscht Herr auch noch eine Angleichung der Dauer: "Es ist nicht einzusehen, warum jungen Männer drei Monate ihrer Lebenszeit zusätzlich gestohlen wird, nur weil sie nicht mit einer Waffe schießen und an Kriegsübungen teilnehmen wollen. Der Zivildienst sollte genauso wie der Grundwehrdienst sechs Monate dauern."

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