Österreich

Julia (26) ging zu Mandel-OP – dort kam Diagnose Krebs

Sie hatte keine Symptome, außer Ohrenschmerzen und zu große Mandeln. Doch nach einem Routine-Eingriff stellte man bei Julia S. Leukämie fest.

Sandra Kartik
Julia S. verlor nach der Chemotherapie ihre Haare. Bei einem Workshop von "Feel Again" ließ sie sich nun schminken und fotografieren: "Endlich ein paar Stunden ohne Sorgen."
Julia S. verlor nach der Chemotherapie ihre Haare. Bei einem Workshop von "Feel Again" ließ sie sich nun schminken und fotografieren: "Endlich ein paar Stunden ohne Sorgen."
Laura Jagoschütz

Im Vorjahr gingen Julia S. beim Fliegen die Ohren zu. Die 26-Jährige bekam danach Schmerzen, die trotz Medikamenten und Untersuchungen nicht wesentlich besser wurden. Im Spital stellte man fest, dass die Burgenländerin "extrem große Mandeln" hat, die Anfang des Jahres entfernt werden mussten. 

Übelkeit und Haarverlust

"Der Eingriff ist gut verlaufen. Doch nach eineinhalb Wochen kam das Ergebnis der Biopsie: Es wurde ein B-Zell-Lymphom und ein Plasmozytom entdeckt. Die Krebs-Diagnose war ein großer Schock, weil ich damit gar nicht gerechnet habe. Ich bin aus allen Wolken gefallen", erzählt Julia S. im "Heute"-Gespräch tapfer.

Nach vielen Untersuchungen und einer Knochenmarks-Stanzung aus dem Beckenknochen bekam sie einen Port-Katheter. "Da ich einen Kinderwunsch habe, muss ich mich außerdem mit einer monatlichen Spritze künstlich in den Wechsel versetzen", berichtet die 26-Jährige weiter. Ihre erste, sehr aggressive Chemotherapie hat sie hinter sich. "Ich hatte mit Übelkeit, Knochenschmerzen und Haarverlust zu kämpfen. Diese Zeit war eine mentale Achterbahnfahrt."

Profis machen Krebskranke schön

Neben dem körperlichen Unwohlsein litt Julia S. auch sehr daran, wie sich optisch veränderte. "Mit jedem Haar, das ich verlor – ob Kopf, Augenbrauen oder Wimpern – fühlte ich mich unattraktiver. Ich konnte mich mit Glatze gar nicht in den Spiegel schauen" Auf Instagram wurde sie auf "Feel Again" aufmerksam. Dort bieten Visagistin Catharina Flieger und Fotografin Birgit Machtinger und ihr Team krebskranken Frauen und Mädchen "Wohlfühl-Vormittage" an, bei denen die Patientinnen ihre Sorgen für ein paar Stunden vergessen können.

Nach einem kostenfreien Make-Up-Kurs gibt’s ein professionelles Foto-Shooting für die Teilnehmerinnen. "Ich habe mich am Anfang nicht getraut, meine Glatze auf den Bildern zu zeigen. Aber wir haben uns in der Gruppe alle gegenseitig unterstützt. Das hat mir extrem geholfen, mich zu akzeptieren."

Das "Stück Lebensqualität" und die Bestärkung in der Gruppe halfen Julia S. Auch die Behandlung griff nun: Nach sechs Monaten konnte kein B-Zell-Lymphom mehr nachgewiesen werden. Derzeit macht sie eine zweite Runde Chemotherapie, die besser verträglich ist. Ihre Haare wachsen auch langsam nach.

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    Montage: Helmut Graf, Sabine Hertel