Jüngstes Opfer war neun! 120 neue Klagen gegen Diddy

Auf einer Pressekonferenz am Dienstag erklärte Anwalt Tony Buzbee, er und weitere Anwälte verträten derzeit mindestens 120 Kläger, die dem Rap-Mogul Sean "Diddy" Combs (54) und weiteren Personen sexuelle Nötigung vorwerfen. Der Tatzeitraum erstreckt sich über 20 Jahre.

Einige der Opfer seien zum Tatzeitpunkt minderjährig gewesen, das jüngste Opfer angeblich neun Jahre alt, so Buzbee laut amerikanischen Medien. Insgesamt hätten sich mehr als 3.000 Menschen mit Vorwürfen an sein Anwaltsbüro gewendet. Zwei mutmaßliche Opfer packen jetzt über ihre Erlebnisse mit Diddy aus. Die Geschichten belasten den 54-Jährigen enorm.

Missbraucht von Diddy und Kanye?

Auf Instagram erzählte Sängerin und Songwriterin Niykee Heaton (29), dass sie 2014 von Kanye West (47) in ein Studio eingeladen wurde. Sie traf ihn dort mit Diddy an. "Ich war 19 Jahre alt und war gerade von Zuhause ausgezogen", erinnerte sie sich und fügt an: "Ich betrat das Studio und hatte sofort ein ungutes Gefühl." Die Rapper haben sie daraufhin dazu gedrängt, ihre Kleider auszuziehen: "Es war eine schlimme Situation. Ich war verängstigt, aber dachte mir, es gebe keinen Grund zur Panik, da noch andere Männer anwesend waren."

Sie fingen an, sie zu begrapschen und Niykee sagte: "Hört auf, Leute! Hört auf!" Sie gingen so weit, dass sie ihr das Hemd vom Leib rissen und sie fast völlig entblößt war, so ihre Anschuldigungen. Die Sängerin behauptet weiter, sie habe Kanyes Assistent das Wort "Hilfe" zugeflüstert, während ihr das Hemd vom Leib gerissen wurde.

"Das ist der Teil, den ich mein Leben lang nie vergessen werde. Es ist nicht wirklich der Aspekt des sexuellen Missbrauchs. Das ist nicht das, was mich verfolgt. Es ist der Aspekt, dass während diese beiden erwachsenen Männer mich begrapschten und versuchten, mir die Kleider auszuziehen, ich zu diesem Mann rüber sah und um Hilfe bat und er wegschaute." Sie sagte, dass sie es schließlich geschafft habe, durch die Tür zu entkommen und dabei ihre Kleider mitgenommen habe.

Sängerin Good Fridae: Horror im Hotel

Die Sängerin Good Fridae lernte Diddy 1999 bei einer Autogrammstunde kennen. Sie war damals 16 Jahre alt, er 29. Er lud sie daraufhin zu seiner Party in einem Fünf-Sterne-Hotel in Toronto ein. "Ich sagte ihm, dass ich erst 16 sei und er sagte: 'Oh, das ist okay, ich kontrolliere keine Ausweise auf meinen Partys'", offenbarte die Künstlerin gegenüber "The Sun".

Vor Ort gab ihr das Sicherheitspersonal die Anweisung, dass sie ihr Telefon in den Partyräumen nicht benutzen dürfe. Als sie das Hotelzimmer betrat, wurde sie von Fingerfood, Süßigkeiten, Drogen und Getränken begrüßt. Combs wählte unter allen Gäste einige aus, die an einer zweiten VIP-Party in einer Suite teilnehmen durften.

Good Fridae war zu diesem Zeitpunkt bereits skeptisch: "Die Tatsache, dass es keine Telefone gab, war ein Warnsignal für mich und ich begann, mir Sorgen zu machen. Ich fühlte mich sofort wie ein Stück Fleisch und sehr unwohl. Männer umschwärmten mich und boten mir Geld, Drogen und Plattenverträge an. Ich lehnte alle Angebote ab und versuchte, mich mit mehr Frauen zu umgeben."

Die junge Sängerin wollte die Party verlassen, wurde aber daran gehindert: Der Security versperrte die Tür und packte sie an den Schultern. Er meinte: "Du wirst hier warten, bis Diddy zurückkommt."

"Ich hatte fast eine Panikattacke, als ich Diddy kommen sah", so die Künstlerin. Sie rannte los in Richtung Aufzug, doch der Rapper verfolgte sie: "Er jagte mich den Flur hinunter! Sein Gesichtsausdruck hat mich wirklich erschreckt. Es war einfach schrecklich, ich habe nur gebetet, dass der Fahrstuhl kommt und ich nicht mit ihm reden muss."

Rettung in letzter Minute

Combs habe wütend gewirkt und Good Fridae wehrte sich: "Ich habe ihm mein kaputtes Handy ins Gesicht geworfen und der Aufzug öffnete sich genau zum richtigen Zeitpunkt, mit Hotel-Manager und Hotel-Sicherheitsdienst darin." Die beiden rückten wegen Lärmbelästigung aus.

Der Rapper sitzt zurzeit hinter Gitter und plädiert auf "nicht schuldig". Sein Verhalten sei "ein offenes Geheimnis in der Branche", so die Künstlerin. Es war also eine Frage der Zeit, bis das alles auffliegt, so Good Fridae abschließend.