Diese Stars feierten mit ihm

Fall P. Diddy: Frauen systematisch gefügig gemacht

14 Seiten lang ist die Anklageschrift gegen P. Diddy, unter anderem soll er ein regelrechtes System für den Missbrauch von Frauen aufgebaut haben.

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Fall P. Diddy: Frauen systematisch gefügig gemacht
Sean Combs sitzt derzeit wegen Vorwürfen der sexuellen Belästigung und mutmaßlichem Menschenhandel in Untersuchungshaft.
Jordan Strauss / AP / picturedesk.com

Es ist wohl einer der größten Skandale der Pop-Geschichte. Im Fall um Sean "Diddy" Combs (54), auch bekannt als P. Diddy oder Puff Daddy, kommen immer mehr Details ans Tageslicht. Vor rund zehn Tagen, am 16. September, wurde der Rapper in einem Hotel in New York City wegen mutmaßlichen Menschenhandels und sexuellem Missbrauch festgenommen. Zwei Versuche seiner Anwälte, Diddy auf Kaution freizubekommen, scheiterten bis dato kläglich.

Auf sage und schreibe 14 Seiten Anklageschrift wird beschrieben, wie Combs regelrecht systematisch Frauen sexuell gefügig gemacht und über Jahrzehnte missbraucht haben soll. Dabei soll er Bestechung, Brandstiftung, Entführung und Gewaltandrohung eingesetzt haben, um seine Opfer einzuschüchtern und sie zum Schweigen zu bringen.

Begonnen hatte alles vor 25 Jahren, als P. Diddy am amerikanischen "Labour Day" zum ersten Mal eine seiner berüchtigten "White Partys" veranstaltete. Auf diesen bis 2009 regelmäßig stattfindenden Events, erschienen zahlreiche Promis in weißer Kleidung, um wie der Rapper es bezeichnete "Kontakte zu knüpfen". Die Partyreihe sorgte regelmäßig für mediale Aufmerksamkeit und heimste Diddy den Titel als "moderner Gatsby" ein.

Inwiefern es an den "White Partys" zu sexuellen Übergriffen oder anderen illegalen Taten kam, ist unklar. In der Anklageschrift gegen den Rapper werden nur seine "Freak Offs" erwähnt. Dabei handelt es sich um Partys, an denen Diddy Frauen und Männer unter Drogen zu Sex mit Prostituierten zwang.

Dealer berichtet von verrückten Szenen

Gegenüber der "New York Post" berichtete ein Dealer, der einst Drogen an eine "White Party" lieferte, jedoch von ähnlichen Szenen. Er sah Prominente, die miteinander Geschlechtsverkehr gehabt hätten. "Die hinteren Schlafzimmer waren das innere Heiligtum", so der Mann. Viele Gäste, darunter auch Prostituierte, seien "high von Ketamin und Liquid Ecstasy" gewesen.

Diddys "White Partys" waren eine Zusammenkunft von Hollywoods größten Namen. Auf Fotos sieht man den Rapper unter anderem Seite an Seite mit Leonardo DiCaprio (49), Mariah Carey (54), Paris Hilton (43), Nick Cannon (42), Kelly Osbourne (38), Ashton Kutcher (45), Demi Moore (60) und Jay-Z (53). Ob sie in Diddys Misshandlungsskandal verwickelt sind, ist unklar.

Ein Insider dementiert, dass DiCaprio davon wusste. "Er hat an ein paar Partys Anfang 2000 teilgenommen. Buchstäblich alle taten das. Es waren keine 'Freak Offs'."

Usher und Justin Bieber schweigen

Nebst den Gästen der "White Partys" rücken zwei Promis in der Causa Diddy besonders ins Rampenlicht: Justin Bieber (30) und Usher (44). Justin wurde bekanntlich durch Usher entdeckt und zum Superstar gemacht. Dasselbe machte Diddy für den RnB-Star. Als er 13 Jahre alt war, wurde Usher für ein Jahr zu dem Rapper nach New York geschickt – quasi in ein Superstar-Bootcamp.

In einem Interview aus 2016 meinte Usher, er würde seine eigenen Kinder niemals zu Diddy schicken. "Es war eigenartig", offenbarte der Musiker. "Ich weiß nicht, ob ich damals überhaupt verstehen konnte, was ich sah."

Man öffnete eine Tür und sah jemanden, der es trieb, oder mehrere Leute in einem Raum, die eine Orgie feierten. Man wusste nie, was passieren würde.
Usher
gegenüber "Rolling Stone"

Schon 2004 erzählte Usher dem "Rolling Stone"-Magazin: "Es waren immer Mädchen da. Man öffnete eine Tür und sah jemanden, der es trieb, oder mehrere Leute in einem Raum, die eine Orgie feierten. Man wusste nie, was passieren würde." Zu den inzwischen aufgetauchten Vorwürfen und der Anklage äußerte sich Usher bislang allerdings nicht.

Auch Justin kam durch Usher in Kontakt mit Diddy. Ein Clip aus 2009 – Justin war damals 15 und Diddy 40 – macht derzeit die Runden. "Wo wir abhängen und was wir tun, können wir nicht wirklich verraten, aber es ist definitiv der Traum eines 15-Jährigen", so Combs. Der Rapper fügte an: "Ich habe nicht die rechtliche Vormundschaft für ihn, aber für die nächsten 48 Stunden ist er bei mir. Wir werden komplett durchdrehen." Bieber äußerte sich zu Diddys Verhaftung bisher nicht.

Ex-Freundin misshandelt und vergewaltigt

Nachdem Sängerin Cassie (38) ihren Ex-Partner Combs Mitte November 2023 verklagte und ihm jahrelange Misshandlungen sowie Vergewaltigung vorgeworfen hatte, veröffentlichte der Nachrichtensender "CNN" im Mai Aufnahmen einer Überwachungskamera aus einem Hotel, die zeigen, wie Diddy seine damalige Freundin schlägt, zu Boden wirft, hinter sich herschleift und mit Fußtritten traktiert.

Seither haben weitere Frauen den Rapper wegen sexuellem Missbrauchs verklagt. Erst am Dienstag reichte Thalia Graves eine Klage gegen Combs ein. Die Frau behauptet, dass der Rapper und sein Sicherheitschef Joseph Sherman sie 2001 in einem Studio in New York vergewaltigt haben und den Übergriff sogar gefilmt wurde.

Ihm droht lebenslängliche Haft

Laut ihrer Klage, die der "Daily Mail" vorliegt, wurde Graves von Diddy und Sherman "abgeschottet" und erhielt ein Getränk, das "wahrscheinlich mit einer Droge versetzt war, die schließlich dazu führte, dass sie kurz das Bewusstsein verlor".

Ein Gerichtstermin für die Verhandlung von P. Diddy steht bisher noch nicht fest, im Falle einer Verurteilung droht dem 54-Jährigen jedenfalls eine lebenslange Haftstrafe. Combs selbst plädiert auf "nicht schuldig".

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    IMAGO/Starface

    Auf den Punkt gebracht

    • Sean "Diddy" Combs sitzt wegen Vorwürfen zu sexuellem Missbrauch und Menschenhandel in Untersuchungshaft
    • Seine berühmten "White Partys" zogen viele Promis, wie auch Leonardo DiCaprio und Mariah Carey, an
    • Auch Usher und Justin Bieber haben enge Verbindungen zu Diddy, äußerten sich aber bisher nicht zu den Vorwürfen
    • Ob prominente Gäste in den Misshandlungsskandal verwickelt sind, ist unklar
    red
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