Nach Vorwürfen
Josefstadt-Ensemble stellt sich hinter Föttinger
Nach den schwerwiegenden Vorwürfen gegen den Direktor des Theater in der Josefstadt Herbert Föttinger positioniert sich nun das Ensemble des Theaters.
Dunkle Zeiten für das Theater in der Josefstadt: Direktor Herbert Föttinger wurde von Mitarbeitenden mit medialen Vorwürfen konfrontiert. Er verbreite in seinem Theater eine "Kultur der Angst", beginne wegen Kleinigkeiten zu "brüllen" und drohe mit Existenzvernichtung. Auch im weiteren Ensemble soll es zu Übergriffen gekommen sein. So habe ein Schauspieler den Kopf einer Angestellten gegen seinen Schritt gedrückt.
Nun äußert sich das Ensemble des Theaters in der Josefstadt und der Kammerspiele: "Die genannten Vorwürfe nehmen wir sehr ernst und lehnen jegliche Form von sexueller Gewalt und Machtmissbrauch ab. Alle Vorwürfe müssen lückenlos aufgeklärt werden. Gemeinsam setzen wir uns für einen respektvollen Umgang miteinander ein."
Föttinger als "aufopfernder und leidenschaftlicher Theatermensch"
Des Weiteren meinen die Ensemblemitglieder, die sich aus Schauspielern, szenischem Dienst und Dramaturgen zusammensetzen, dass die "notwendige Debatte über eine neue Führungskultur" schon seit "längerem im Gange" sei: "Wir wollen gemeinsam mit Direktor Herbert Föttinger, einem aufopfernden und leidenschaftlichen Theatermenschen, in den nächsten zwei Jahren diese Schritte der Veränderung gehen und diese Krise als große Chance sehen."
So stelle sich das Ensemble in der Josefstadt und der Kammerspiele "hinter seinen Direktor Herbert Föttinger". Bis zum Sommer 2026 wird er das Theater in der Josefstadt noch leiten, danach folgt ihm die derzeitige Intendantin des Landestheaters Niederösterreich, Marie Rötzer, nach.
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Auf den Punkt gebracht
- Nach den schwerwiegenden Vorwürfen gegen den Direktor des Theaters in der Josefstadt, Herbert Föttinger, stellt sich das Ensemble des Theaters hinter ihn und betont die Notwendigkeit einer lückenlosen Aufklärung und einer neuen Führungskultur
- Trotz der Vorwürfe, die eine "Kultur der Angst" und Machtmissbrauch betreffen, sieht das Ensemble die Krise als Chance und möchte gemeinsam mit Föttinger die notwendigen Veränderungen in den nächsten zwei Jahren vorantreiben