Österreich

Jörg Haiders Auto wird in Kärnten "versteckt"

Es ist bald zehn Jahre her. Das Auto, in dem der ehemalige Landeshauptmann Jörg Haider starb, ist noch immer in Kärnten. An einem geheimen Ort.

Heute Redaktion
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Das Wrack jenes VW Phaeton, in dem in der Nacht auf Samstag, 11. Oktober 2008, Kärntens LH Jörg Haider auf der Loiblpass-Bundesstraße in Lambichl in Kärnten tödlich verunglückte, am Schauplatz des Unglücks.
Das Wrack jenes VW Phaeton, in dem in der Nacht auf Samstag, 11. Oktober 2008, Kärntens LH Jörg Haider auf der Loiblpass-Bundesstraße in Lambichl in Kärnten tödlich verunglückte, am Schauplatz des Unglücks.
Bild: picturedesk.com

Der 11. Oktober 2008 ist ein Tag, an den sich viele in Österreich noch erinnern. Vor bald zehn Jahren starb der damalige Landeshauptmann von Kärnten, Jörg Haider, bei einem Autounfall.

Zerstörter Wagen

Bis heute ranken sich um den Unfallhergang Legenden und Spekulationen. Was vielen dennoch unbekannt sein dürfte: Das völlig zerstörte Autowrack wird noch immer in Kärnten "versteckt".

Das BZÖ hat den VW Phaeton nach dem Unfall um 40.000 Euro mit Parteigeldern gekauft und "an einen geheimen Ort gebracht". Ex-Landesrat und Rechtsanwalt Christian Ragger ist bis heute Hüter des Wagens. Er verrät nur soviel: "Das Auto ist hier im Lavanttal und ich komme für die Kosten der Lagerung auf, bis die Partei entscheidet, was sie damit machen möchte."

Man wollte nicht nur verhindern, dass das Auto Sammlern oder Devotionalienhändlern in die Hände fällt, sondern behält es auch für spätere Untersuchungen zurück: "Sollte es neue technische Möglichkeiten geben, die weitere Rückschlüsse auf den Unfallhergang zulassen, dann werden wir weiterschauen", wird Ragger vom "Kärntner Monat" zitiert.

Verschwörungstheorien

Prominenter Vertreter einer der vielen Verschwörungstheorien rund um Haiders Tod ist Ex-Vizekanzler Herbert Haupt: "Es wurde manipuliert, da passt nichts zusammen. Selbst der Sachverständige hat erwähnt, dass er nur in einem sehr engen Rahmen ermitteln durfte."

Der Unfallhergang

Dabei sind den Untersuchungen zufolge viele Dinge sicher: Haider hatte bei seinem Tod 1,8 Promille Alkohol im Blut und wollte nachts nachhause in sein Haus im Bärental fahren. Bei Nebel und mit stark überhöhter Geschwindigkeit (142 statt 70 km/h) kam der Wagen bei einem Überholmanöver von der Straße ab und prallte unter anderem gegen eine Betonmauer.

Haider erlag auf dem Weg ins Klinikum Klagenfurt seinen lebensgefährlichen Verletzungen. Nach Ende des Ermittlungsverfahrens ein Jahr später gab die Staatsanwaltschaft bekannt, dass es sich ausschließlich um einen Fahrfehler gehandelt habe. Das Unfallauto, Haiders Dienstwagen, sei in "einwandfreiem Zustand" gewesen und nicht manipuliert worden.

Verschwörungstheoretiker erfanden dennoch die wildesten Spekulationen. Einige glauben an Sprengfallen, Raketenangriffe oder eine gezielte Inszenierung des Unfalls durch (wahlweise) die Deutsche Bank, die Deutsche Bahn, die Gewerkschaft oder gar den israelischen Geheimdienst Mossad. (red)