Welt

Job auf einsamster Insel zu vergeben – es winken 36482€

Auf einer der entlegensten Inseln der Welt – tausende Kilometer abseits der Zivilisation – ist eine Stelle frei! Bewerber müssen hart im Nehmen sein.

Roman Palman
Die Gough-Insel ist nur mit dem Schiff zu erreichen.
Die Gough-Insel ist nur mit dem Schiff zu erreichen.
Geoff Renner / robertharding / picturedesk.com

Auf der Gough-Insel gibt es keine durchgängig bewohnten Siedlungen, nur eine Forschergruppe unterhält hier derzeit einen kleinen Außenposten. Und genau dort wird jetzt eine Stelle frei! Per Job-Inserat sucht eine britische Wildtier-Organisation nun einen neuen Mitarbeiter auf einer der entlegensten Eilande der Welt. 

Die Gough-Insel, Teil des britischen Überseegebiets St. Helena, Ascension und Tristan da Cunha, liegt nämlich mitten im Südatlantik. Zwischen ihr und dem Kap der Guten Hoffnung in Südafrika liegen rund 2.600 Kilometer Meer. Fast genauso weit ist es, wenn man in den Hauptort des Überseegebietes, Jamestown, möchte. Nach Südamerika muss man noch 900 Kilometer obendrauf addieren. 

Einen Flughafen gibt es dort natürlich nicht, weshalb Bewerber auch gut zur See sein sollten. Die Anreise per Schiff dauert nämlich eine ganze Woche. Geboten bekommt man dafür aber dann unberührte, wilde Natur – und etwa 8 Millionen Vögel.

Nur Hartgesottene kommen durch

Genau für die letzteren wird nun von der Royal Society for the Protection of Birds (RSPB) ein Beobachter gesucht, der das Team vor Ort verstärken soll. Die Jobbeschreibung macht klar, dass man nur hartgesottene Kandidaten sucht, die mit dem dortigen Wetter klarkommen.

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    Auf der Gough-Insel, einem der entlegensten Eilande der Welt, ist eine Stelle frei geworden.
    Auf der Gough-Insel, einem der entlegensten Eilande der Welt, ist eine Stelle frei geworden.
    imago/blickwinkel

    Zwei der dort arbeitenden Britinnen, Rebekah und Lucy, schilderten gegenüber BBC, worauf man sich einstellen muss: "Wir als Britinnen dachten, wir sind Regen gewohnt. Aber dort gibt es sehr viel Regen." Dazu noch brausender Wind. "Wir sind am Rande der Roaring Forties [einer Zone mit nahezu ganzjährigem starken Westwind] auf einem kleinen Felsbrocken in der Mitte des Südatlantiks. Wir haben also ziemlich extremes Wetter."

    Wer sich als "Field Officer" ihrem Team anschließen will, muss das aushalten können und lange Tage draußen bei den Nistplätzen der Wildvögel verbringen.

    "Vermisse knackige Karotten"

    Und noch etwas kommt dazu, was offenbar von vielen unterschätzt wird: es gibt keine frischen Nahrungsmittel auf der Insel. "Das war eins der Dinge, die sie uns immer und immer wieder eingeschärft haben – für viele Menschen ist der Mangel an Nahrung und der Mangel an frischen Lebensmitteln entscheidend." Was einmal im Jahr auf der Insel ankommt, ist abgepackt, eingedost oder tiefgefroren.

    "Ich vermisse knackige Karotten, oder auch einen herzhaften Biss in einen Apfel. Einfach etwas Knackiges – abgesehen davon geht mir nicht viel ab", erzählt Lucy. 

    Einsatz dauert 15 Monate

    Wen das alles noch nicht abgeschreckt hat: Die britische Organisation wünscht sich für ihre Gough-Insel-Basis jemanden mit relevantem wissenschaftlichem Abschluss bzw. Erfahrung im Umgang mit Wildvögeln, der gleichzeitig auch die Ärmel hochkrempeln können. Abwasch, allfällige Reparaturen gehören auch zum Aufgabenfeld. Das alles zur Robinson-Crusoe-Mentalität obendrauf. 

    Für den auf 15 Monate fixierten Job – Möglichkeiten zwischendurch einfach zu gehen, gibt es kaum – wartet eine Entlohnung in Höhe von 25.723 bis 27.614 britischen Pfund jährlich (inklusive 26 Urlaubstage). Heißt, für den gesamten Einsatz auf einer der einsamsten Inseln der Welt werden in Summe umgerechnet 36.482,16 Euro locker gemacht – kein schlechter Deal, wenn man bedenkt, dass die eigenen Ausgaben in der Zeit gegen 0 gehen dürften. Noch bis Mai kann man sich bewerben.

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