Tiere

Jetzt werden die Wolfswelpen geboren

Unbeeindruckt von der Corona-Pandemie wird in der Tierwelt geschlüpft und geboren, was das Zeug hält – auch bei den Wölfen.

Heute Redaktion
Teilen

Im Frühling kommt nicht nur der Osterhase – so er nicht in der

Corona-Quarantäne festsitzt. Es kommen auch viele Jungtiere zur Welt.

Es wird geschlüpft und geboren, was das Zeug hält. So auch bei Wölfen. Warum in unserem saisonalen Klima der Nachwuchs meist im Frühjahr zur Welt kommt, ist leicht erklärt: Weil es dann am meisten Nahrung gibt.

Folge "HeuteTierisch" auf
Facebook
Instagram

So etwa schlüpfen die Jungen der Kolkraben bereits im März, weil da gewöhnlich der Schnee schmilzt (zumindest früher, als es noch Schnee gab) und damit die Im Winter gestorbenen Tiere freigibt; in den Alpen etwa Gämsen, die im Winter Lawinen zum Opfer fielen. So finden „Rabeneltern" genug Nahrung für ein Nest voller hungriger Schnäbel.

Darum kommen Jungtiere im Frühling

Bei Wölfen ist dies ähnlich. Jetzt im April wirf eine einzige

Wolfsmutter im Rudel meist 4-6 Junge, selten weniger oder mehr. Nun ist der Winter zu Ende und die Elternwölfe, meist unterstützt durch die Jungwölfe aus den letzten Jahren. Die Rudel finden nun genügend Rehe, Hirsche und Wildschweine, denen der Winter so zugesetzt hat, dass sie leichte Beute sind. Sie halten damit auch Wildbestände gesund.

Krabbeln dann Alter von drei Wochen im Mai die Welpen aus dem Bau, dann begrüßen sie die von der Jagd zurückkommenden Eltern und Geschwister, indem sie diese am Mundwinkel stupsen, bzw. lecken. Daraufhin würgen die erfolgreichen Jäger bereits anverdautes Fleisch ihrer letzten Beute vor, die Welpen werden rasch von der mütterlichen Milch unabhängig. Wölfe haben daher Speichermägen, in die bis zu 10 kg Nahrung gestopft werden kann; freilich muss man dann tagelang verdauen.

Das Leben eines Wolfes, schnell erklärt:

Aber vielleicht sollte ich die Wolfsgeschichte von Anfang an erzählen: Mit 2-3 Jahren verlassen Jungwölfe gewöhnlich ihr Rudel, um alleine hunderte Kilometer wegzuziehen. Zweck des Auswanderns ist es, in der Ferne einen Partner zwecks Familiengründung zu finden. Das geschieht im Herbst, der Februar ist dann die Zeit für Sex zwischen den Frischverliebten und schon zwei Monate später bringt das bereits sehr rund gewordene Weibchen die Welpen zur Welt.

Entweder in einer selbst unter einem Stein oder einer Wurzel gegrabenen, bis drei Meter tiefen Wurfhöhle; oder es wird eine alte Höhle renoviert, die ein nicht mehr existierendes Rudel zurückgelassen hat. Es gibt Wolfsbaue, die so bereits über hunderte Jahre immer wieder genutzt werden. Sie liegen versteckt, aber sonnig im Zentrum des Territoriums und erlauben einen weiten Überblick über die Gegend.

5? 3? 1? Im Juni wissen wir, wie viele Wolfsrudel gerade in Österreich leben

Gewöhnlich bleiben Wolfspartner einander lebenslang sexuell treu. Im Gegensatz zu den von den Wölfen abstammenden Hunden kommen Seitensprünge so gut wie nicht vor. So müssen Jungwölfe wegziehen, denn sie hätten bis zum Tod ihrer Eltern keine Chance, sich im Rudel zu vermehren.

Während die jungen Wolfspaare noch recht unauffällig leben, gelingt dies mit einer munteren Welpenschar nicht mehr so gut. Sie machen sich durch Heulen bemerkbar, reißen mehr Wild und laufen immer wieder in Kamerafallen.

Daher wird es heuer im ab Juni wieder spannend. Dann wird sich weisen, wie viele Rudel in Österreich wirklich leben.

Im Moment ist nicht klar, ob es drei sind, oder ob sie durch Abschuss bereits wieder auf eines – das am Truppenübungsplatz Allentsteig – reduziert wurden. Oder werden vielleicht gar fünf Rudel auftauchen? Wir werden sehen.

+++ Der Wolfsblog von Kurt Kotrschal. Jede Woche neu, nur hier bei "HeuteTierisch" +++