Coronavirus
Jetzt soll genereller Lockdown ohne Ausnahme kommen
Klartext wurde Samstag von Experten zum Lockdown geredet. Was kommen soll: Noch härterer Lockdown, FFP2-Masken überall und Home-Office für alle.
"Die Bevölkerung trägt die Maßnahmen nicht mehr ausreichend mit", sagte Oswald Wagner, Vizerektor für Klinische Angelegenheiten der Med Uni Wien, am Samstag in einer Expertenrunde zur Coronavirus-Situation in Österreich. Was die Spezialisten der Bundesregierung empfehlen: "Genereller Lockdown ohne Ausnahme". Dieser müsse so lange gelten, bis die 7-Tages-Inzidenz, also die Fälle pro 100.000 Einwohner, auf unter 50 fallen würde.
„"Es ist jetzt wirklich wichtig"“
Danach erst könne es eine schrittweise Öffnung überhaupt geben, so die persönliche Meinung Wagners. Auch das Home-Office müsse seiner Meinung nach verpflichtend werden, und zwar für jeden, bei dem es nur irgendwie möglich ist. "Es ist jetzt wirklich wichtig, dass wir die Reduktion der Bewegung der Menschen von derzeit minus 30 Prozent auf unter 50 Prozent drücken, wie im ersten Lockdown", so Wagner zur Einhaltung des Lockdowns durch die Bürger.
„Mutation breitet sich aus“
Außerdem müssten gefährdete Gruppen schnellstmöglich durchgeimpft werden und eine generelle FFP2-Maskenpflicht kommen, nämlich in allen geschlossenen Räumen. Zudem setzen die Experten auf regelmäßige Corona-Tests der gesamten Bevölkerung und die Erhöhung des Sicherheitsabstands von einem auf zwei Meter. Auch Kollege und Virologe Andreas Bergthaler warnt: Mittlerweile gebe es rund 100 Verdachtsfälle auf das sich explosionsartig ausbreitende, mutierte Virus.
„"Es ist kein Abwärtstrend erkennbar"“
Die mutierten Fälle würden sich, das könne man beobachten, jede Woche verdoppeln, so Herwig Ostermann, Geschäftsführer der Gesundheit Österreich. Wenn es nun gelinge, die Reproduktionszahl insgesamt zu drücken, verlängere sich die Verdoppelungszeit, was Österreich etwas Spielraum verschaffe. "Es ist kein Abwärtstrend erkennbar", sagt Universitätsprofessor Erich Neuwirth. Auch ihm schwebt eine generelle FFP2-Maskenpflicht vor.