Antwort an Trump

Jetzt greifen chinesische Strafzölle auf US-Güter

Nach Trumps Ankündigung, Strafzölle auf chinesische Produkte zu erheben, hat China seinerseits mit Aufschlägen gedroht. Diese gelten seit Montag!
20 Minuten
10.02.2025, 09:33

Nach Trumps Ankündigung folgt die Antwort aus China auf dem Fuß: Die größte Exportnation der Welt hat als Reaktion auf die von Trump angedrohten Zölle auf chinesische Produkte ihre angekündigten Vergeltungsmaßnahmen in die Tat umgesetzt: Seit 17 Uhr mitteleuropäischer Zeit hat Peking Strafzölle von zehn bis 15 Prozent auf US-Importe im Wert von rund 14 Milliarden Dollar verhängt.

Betroffen sind vor allem Energierohstoffe wie Flüssigerdgas, Kohle und Rohöl, aber auch landwirtschaftliche Maschinen und Autoteile. Zuvor hatte die US-Regierung entschieden, alle chinesischen Importe mit einem zusätzlichen Zoll von zehn Prozent zu belegen. Trump hatte den Schritt als "Auftakt" für eine neue Offensive im Handelskonflikt bezeichnet.

Auf diese Sektoren zielt China ab

Während die US-Zölle breit gefächerte chinesische Exporte betreffen, setzt Peking gezielt auf Sektoren, in denen die USA empfindlich getroffen werden könnten. Zudem schränkt China auch die Ausfuhr von fünf essenziellen Metallen ein, die für die Rüstungsindustrie sowie für die Produktion von Elektroautos und Solaranlagen entscheidend sind. China kontrolliert rund 60 Prozent der weltweiten Förderung und dominiert mit 90 Prozent die Verarbeitung der sogenannten "Seltenen Erden".

An den Börsen hatten Investoren zunächst darauf gehofft, dass Trump ähnlich wie bei den jüngsten Handelsstreitigkeiten mit Kanada und Mexiko eine Fristverlängerung für Verhandlungen gewährt. Doch bis zum Stichtag am Sonntag blieb eine Einigung aus, und die chinesische Botschaft in Washington bestätigte, dass die Zölle pünktlich um 12.01 Uhr Pekinger Zeit in Kraft getreten sind.

Ist China dieses Mal besser vorbereitet?

Seit der ersten Runde von US-Strafzöllen unter Trump hat sich die Struktur des Welthandels verändert. Die USA importieren weniger aus China als zuvor, während Länder wie Vietnam oder Mexiko von der Umlenkung der Lieferketten profitierten. Laut Frederic Neumann, Chefökonom für Asien bei der Bank HSBC, könnte dies dazu führen, dass chinesische Unternehmen weniger unter den US-Zöllen leiden als beim ersten Handelskrieg. "Viele chinesische Exporteure haben ihre Preise bereits gesenkt – eine zehnprozentige Zollbelastung lässt sich für viele von ihnen verschmerzen", sagt er gegenüber der "Financial Times". Die große Frage sei, ob dies nur der Auftakt für noch härtere Maßnahmen sei.

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