Oberösterreich

Jetzt fix – SPÖ-Chefin muss wegen Impfplakaten gehen

Jetzt ist es amtlich! SPÖ-Landeschefin Birgit Gerstorfer muss ihren Stuhl räumen. Der Grund: Ein Aufstand in der Basis, wegen misslungener Plakate.

Peter Reidinger
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Michael Lindner beerbt Birigt Gerstorfer als Parteichef.
Michael Lindner beerbt Birigt Gerstorfer als Parteichef.
fotokerschi.at

Es war ein Abgang mit Ansage. Am Montag hatte SPÖ-Landesgeschäftsführer Georg Brockmeyer eine eigene Impfkampagne der Landespartei präsentiert, wollte damit auch indirekt Kritik an der VP-FP-Landesregierung üben.

Doch der Schuss ging nach hinten los. Denn die Sujets mit weinenden Kindern und dem Text "Ich will dich nicht verlieren. Lass dich impfen" sorgen für eine Welle der Empörung. Und das vor allem in der eignen Partei. Der mächtige Linzer Bürgermeister Klaus Luger kritisierte die Kampagne heftig, berichtete sogar von Parteiaustritten wegen der Kampage.

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    Dieses Sujet gefiel nicht allen SPÖ-Politikern. 
    Dieses Sujet gefiel nicht allen SPÖ-Politikern.
    Harald Dostal / picturedesk.com

    Und schon am Dienstag dann der Knalleffekt. Nicht nur der innerhalb der Partei stets umstrittene Brockmeyer, sondern auch Parteichefin Birgit Gerstorfer müssen gehen. Gerstorfer brach ihren Urlaub ab, am Dienstagabend tage das Parteipräsidium. 

    Am Mittwoch wurde dann auch schon der designierte Nachfolger von Gerstorfer, der 38-jährige Klubchef der SP im Landtag, Michael Lindner präsentiert. "Ich werde ab Montag die Partei als geschäftsführender Parteichef übernehmen", sagte Lindner. Er wurde im Präsidium einstimmig gewählt,

    Auffallend: Lindner beschäftigt zu Beginn der Pressekonferenz zur Neuaufstellung erst gar nicht mit den Querelen innerhalb seiner Partei. Er steckte vielmehr die Themen der SPÖ ab, mit der man künftig punkten will. Die sind: Familien, Frauen und die Corona-Pandemie.

    Impfkampagne wird abgesetzt

    Zur Impfkampagne meinte er:  "Die aktuelle Kampagne der SPÖ wird nicht weiter verfolgt, die Plakate werden in den kommenden Tagen wieder abgenommen", sagt er. Unabhängig davon sei man davon überzeugt, dass nur die Impfung der Weg aus der Pandemie ist.

    Birgit Gerstorfer gestand, dass sie früher als geplant abtritt, ihr sei aber nach der Aufregung um die Plakatkampagne klar gewesen, dass es jetzt eine schnell Entscheidung geben müsse.

    Offiziell gemacht werden wird der Wechsel nun doch erst im September bei Landesparteitag. Neu: Alle Mitglieder sollen aktiv mitgestalten und mitentscheiden.