Knalleffekt am Dienstag im Chatskandal rund um die ÖVP und Altkanzler Sebastian Kurz. Wie "Heute" aus gut informierten Justiz-Kreisen erfahren hat, wurde die langjährige Meinungsforscherin der Fellner-Medien ("Österreich"/oe24) festgenommen. Die Verdächtige soll kurz vor der am Mittwoch bei ihr durchgeführten Hausdurchsuchung eine Festplatte gelöscht haben – damit besteht für die Staatsanwaltschaft Verdunkelungsgefahr.
Diese Information ist bisher unbestätigt. Ein Anruf bei der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft blieb erst unerwidert. Bei der Medienstelle der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft liefen am Dienstag Vormittag die Telefonleitungen heiß. "Wir können uns grundsätzlich zu laufenden Ermittlungsverfahren nicht äußern", sagte die Oberstaatsanwältin Doris Reifenauer nach einer halbe Stunde. Laut "Heute"-Infos wird Sabine B. – für sie gilt die Unschuldsvermutung – demnächst dem Haft- und Rechtsschutzrichter am Landesgericht für Strafsachen Wien vorgeführt. Der entscheidet binnen 48 Stunden, ob die Verdächtige in dem Korruptionskrimi in Untersuchugnshaft wandert.
Sabine B. ist Gründerin des Marktforschungsinstituts Research Affairs, ihr wird Untreue und Bestechung vorgeworfen. Die Meinungsforscherin soll für die ÖVP Umfragen frisiert haben, die dann in der Tageszeitung "Österreich" erschienen sind, abgerechnet mutmaßlich auch über Steuergeld. Die Dame soll dem Finanzministerium Scheinrechnungen ausgestellt haben. Es gilt die Unschuldsvermutung.