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Jetzt alles auf Video – MA35 legt Wiener einfach auf

Michael P. möchte seine Frau vor einer Abschiebung nach Kambodscha bewahren – doch am Telefon legte ihm die MA35 einfach auf. Er schäumt vor Wut.

Maxim Zdziarski
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Michael und Suong könnten bald getrennt werden.
Michael und Suong könnten bald getrennt werden.
Tobias Steinmaurer / picturedesk.com / Leserreporter

Die Einwanderungsbehörde MA35 sorgt seit Monaten immer wieder für negative Schlagzeilen: In den Gängen stapeln sich die Akten, während in den Büros Alkoholpartys gefeiert werden. Und nun ist die Arbeitsweise des Magistrats um eine bittere Facette reicher. Michael P. (46) fand vor etwa vier Jahren die Liebe seines Lebens in Kambodscha. Suong S. (28) konnte letztes Jahr endlich nach Wien ziehen und im September ihren Michael heiraten. Doch das Glück der beiden schien nur von kurzer Dauer, denn als das Ehepaar es wegen des Aufenthaltstitels mit der MA35 zu tun bekam, wurde alles kompliziert. 

Ehepaar hin und her geschickt

"Wir bekamen einen persönlichen Termin im Oktober, den wir natürlich wahrnahmen. Doch vor Ort erklärte man uns, dass wir hier völlig falsch wären", erzählt Michael im "Heute"-Talk. Nach einem Verweis auf das Magistrat in der Brigittenau bekam das frisch vermählte Ehepaar nach mehreren Telefonaten im November einen neuen Termin. Doch auch da erklärte man dem 46-Jährigen, dass er hier falsch sei. "Die schickten uns wieder zur MA35 in Ottakring zurück", ärgert er sich. Dort gab Michael dann schließlich den Antrag für Suongs Aufenthaltstitel ab. "Wir müssten das ganze Prozedere bis 16. März positiv abschließen, ansonsten wird meine Frau abgeschoben", erzählt Michael im "Heute"-Talk. Auf den Schultern des Ehepaars lastet große Ungewissheit – und die Uhr tickt.

Antrag abgelehnt

Mitte Jänner bekam Michael eine Hiobsbotschaft nach Hause zugestellt: Der Antrag für den Aufenthaltstitel wurde abgelehnt. "Angeblich fehlen dem Magistrat jetzt Unterlagen. Das kann aber nicht stimmen, ich habe ja alles persönlich und ordnungsgemäß abgegeben." Um diese nachzureichen, blieben dem Wiener lediglich zwei Wochen. Um keine Zeit zu verlieren, rief er sofort die MA35 an, um sich zu informieren, welche Dokumente dem Magistrat noch fehlen würden.

Telefonhörer mitten im Gespräch aufgelegt

Am Telefon wurde der 46-Jährige aber eiskalt abserviert. Die Mitarbeiterin konnte offensichtlich keine telefonische Verbindung an einen Sachbearbeiter herstellen. Mehr Informationen, als jene, die auf dem Negativ-Bescheid standen, konnte sie ihm auch nicht geben. Letztendlich legte die Frau dem hilfesuchenden Wiener auch noch auf.

Nun bleibt Michael und Suong nichts anderes übrig, als die bereits zugestellten Unterlagen ein weiteres Mal abzusenden. "Wenn das jetzt nicht klappt, muss meine Frau das Land verlassen und es kommen immense Zusatzkosten auf uns zu", schäumt er im Gespräch mit "Heute". Seine Vermutung: "Im Magistrat wird absichtlich Zeit geschunden, damit Leute wie meine Suong gezwungen sind auszureisen."

Gasselich kritisiert MA35 scharf

Patrick Gasselich, Verfassungssprecher der Wiener ÖVP, zeigte sich im "Heute"-Gespräch über Michaels Geschichte verärgert: "Es kann einfach nicht sein, dass durch die Unfähigkeit einer Behörde qualifizierte Personen Österreich meiden. Dieser neue Fall zeigt die Dimension des jahrelangen Missmanagements in der MA35."

Patrick Gasselich (VP)
Patrick Gasselich (VP)
Sabine Hertel

Stadtrat Wiederkehr müsse jetzt seinem Anspruch einer effizienten Stadtregierung gerecht werden und die angekündigten MA35-Reformen mit Hochdruck vorantreiben. "Behörden haben auch im roten Wien effizient zu arbeiten und dürfen nicht die Betroffenen wie Bittsteller behandeln. All das, was hier geschieht ist einer Weltstadt wie Wien jedenfalls völlig unwürdig", so Gasselich. 

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