Niederösterreich
Jedes zehnte Spitalsbett wegen Personalmangel gesperrt
Wegen akuter Personalnot musste am Landesklinikum Mistelbach-Gänserndorf jedes zehnte Bett gesperrt werden. Weitere Spitäler sind ebenfalls betroffen.
Im Landesklinikum Mistelbach-Gänserndorf herrscht derzeit akuter Personalmangel. Aus diesem Grund musste fast jedes zehnte Spitalsbett gesperrt werden. Dies bestätigte die Landesgesundheitsagentur NÖ (LGA).
3,6 Prozent der Betten in NÖ gesperrt
47 Betten sind davon betroffen. Laut LGA mussten auch in anderen Spitäler Betten gesperrt werden. Rund 3,6 Prozent können derzeit nicht genutzt werden. Für SP-Gesundheitssprecherin Karin Scheele ist die aktuelle Situation in den Spitäler besorgniserregend. „Seit vielen Jahren machen wir auf den Personalmangel sowohl im Spitals- und Pflegebereich aufmerksam und nichts geschieht. Dass im Landesklinikum Mistelbach-Gänserndorf jedes zehnte Bett nicht genutzt werden kann, ist auf das ÖVP-Versagen in diesem Bereich zurückzuführen", kritisiert sie.
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"Die Mitarbeiter, die sich tagtäglich mit größtem persönlichen Einsatz um Patienten kümmern, sind ausgebrannt und am Ende ihrer Kräfte – es muss schnellstmöglich eine Trendumkehr hergestellt werden", fordert Scheele. Die Landesgesundheitsagentur bestätigte, dass das Sperren von Betten notwendig sei, um die Qualität der medizinischen Versorgung zu gewährleisten und auch die Mitarbeiter zu entlasten.
Doch das Sperren von Betten sei kein ungewöhnlicher Schritt. Während der Urlaubszeit im Sommer komme es immer wieder zu Einschränkungen. Laut einem "NÖN"-Bericht soll am Landesklinikum Mistelbach-Gänserndorf eine komplette Station gesperrt sein. Weiters würde dringend ein Primar für die Gynäkologie gesucht werden.
Ausbildungsoffensive gefragt
„Unter der Miteinbeziehung von Mitarbeitern müssen von den zuständigen Stellen im Land sofortige Maßnahmen gesetzt werden, um eine Patientenversorgung zu gewährleisten! Es braucht jetzt eine echte Ausbildungsoffensive und eine Attraktivierung des Berufsbildes mit einer besseren Bezahlung und mehr Freizeit", teilt Gesundheitslandesrätin Scheele mit.